Hafenanbindung an A 57: Krefeld redet mit Meerbusch
SPD-Politiker Jürgen Hengst ist überzeugt, dass die Nachbarstadt von einer Südwestanbindung des Hafens an die A 57 ebenfalls profitiert.
Krefeld. „Wir sollten die Chancen nutzen, die der neue Gebietsentwicklungsplan (GEP) für den Krefelder Hafen und Meerbusch bietet.“ Beide Kommunen sollten über eine Entwicklung des Gewerbegebietes im Hafenbereich Richtung Süden nachdenken, schlägt der planungspolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Jürgen Hengst, vor. Dazu gehöre auch eine Anbindung des Hafenverkehrs an die Autobahn A 57 im Bereich der Raststätte Geismühle.
„Es ist keine Vision“, betont Hengst, sondern es sind vielmehr mit der Fraktion abgestimmte Vorschläge, die er bei einem Lokaltermin zum Ausbau des Hafenrings an der Bataverstraße vorlegt. Auch mit den SPD-Gremien in der Nachbarkommune und der neuen Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) habe es erste Gespräche gegeben. „Gegenwind von dort werden wir mit sachlichen Argumenten begegnen“, sagt der Lehrer, der am Gymnasium in Strümp unterrichtet.
Hengst, auch Mitglied im Regionalrat, teilte mit, dass in Düsseldorf ein entsprechender SPD-Antrag in den in Arbeit befindlichen Regionalplan eingeflossen ist. Konkretes könne erst nach dessen Offenlegung ab März 2015 und dessen Verabschiedung am Ende dieses Jahres in Angriff genommen werden. Das sei übrigens „in völliger Übereinstimmung“ mit Manfred Läckes, Krefelds CDU-Vertreter in diesem Gremium, geschehen.
Der 63 Jahre alte Kommunalpolitiker hält eine Realisierung bis frühestens 2020 für möglich. „Bis dahin aber können noch viele Gespräche mit den politischen Gremien der Nachbarkommune und mit dem Landesbetrieb Straßen NRW geführt werden.“ Letzteres betrifft die nun erneut ins Spiel gebrachte Südwestanbindung des Hafens.
Hengst will diese südlich der Stadtgrenze und des Naturschutzgebietes Latumer Bruch an die A 57 heranführen. Die geplante Verlegung der Raststätte und des Parkplatzes Geismühle auf die Ostseite könnte genutzt werden, um im Zuge des Umbaus auch eine Anbindung dort möglich zu machen. Auch hier habe es erste Gespräche mit Straßen NRW gegeben. Teilweise sei auf Meerbuscher Gebiet die vorhandene Bismarckstraße dafür zu nutzen.
„Beide Kommunen sollten von einer solchen Entwicklung profitieren“, betont der in Uerdingen wohnende Politiker. So könnten Verkehre aus dem Gewerbegebiet In der Loh in Lank-Latum über diese Straße geführt und Lank damit entlastet werden. Er könne sich auch, so Hengst, „vorstellen, dass der Hafen in Linn künftig die Bezeichnung Krefeld-Meerbusch tragen werde.“
Das nütze Krefeld und Meerbusch gleichermaßen. „Wir müssen jetzt aber schon die Weichen für 2020 stellen, wenn wir Uerdingen, Linn, Lank und Gellep entlasten wollen.“ Das betreffe auch die denkmalgeschützte Hafen-Drehbrücke, deren Lebensdauer so verlängert werden könne. Hengst: „Wir sind auf einem guten Weg.“