Kraftwerk: Demo vor der Ratssitzung
Entscheidung: Gegner des Projekts wollen Politiker bestärken.
Krefeld. Vor der heutigen Sitzung des Stadtrates, der über Bebauungsplanänderungen an einem möglichen Kraftwerksstandort im Uerdinger Norden entscheidet, werden die Gegner des Milliardenprojekts demonstrieren. Ab 16.30Uhr stehen sie vor dem Seidenweberhaus und wollen die Politiker darin bestärken, ein Kraftwerk abzulehnen. Wie berichtet wollen CDU und Grüne durch die Änderung zweier Bebauungspläne den Bau einer solchen Großanlage verhindern.
Gleich vier Institutionen sowie die Grünen aus Krefeld und Duisburg haben ihre Mitglieder zu der Demo aufgerufen. Sie wollen vor den Auswirkungen eines Kraftwerks mit einer Leistung von 750Megawatt warnen. Demnach würde es 4,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid, je 400 Tonnen Stickoxide und Schwefeldioxid sowie große Mengen Feinstaub freisetzen.
Die Jugendvertretungen des Chemieparks wiederum kommen zur Ratssitzung, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. In einer gemeinsamen Erklärung mit den Jungsozialisten sowie der Jugend der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie fordern sie von der Politik, die Weichen für den Kraftwerksbau zu stellen. Der Bau von Steinkohlekraftwerken sei weiter erforderlich. Anders als bisher "steht dieses Bauvorhaben auf einem in Energieherstellung, Versorgungssicherheit und ökologischer Verträglichkeit ausgerichteten Gesamtrahmen".
Zum gestrigen Prognos-Forum - der Schlichtungsveranstaltung - sind alle eingeladenen Vertreter erschienen. Diskutiert wurde über Feinstaub und die gesundheitlichen Auswirkungen. "Wenn sich der Rat gegen das Kraftwerk entscheidet, werden wir uns aus dem Forum zurückziehen", kündigte Ulrich Grubert für die Umweltschutzverbände an.