Aktion Schoko-Radler berichten auf dem Besonderen Weihnachtsmarkt von ihrer Reise

Krefeld · Warum wird Schokolade mit dem Rad von Amsterdam nach Krefeld gebracht? Das ist am 7. Dezember am Stand des ADFC zu erfahren.

 Die Krefelder Schoko-Fahrer 2019 vor der emissionsfreien Manufaktur der Chocolate Makers in Amsterdam.

Die Krefelder Schoko-Fahrer 2019 vor der emissionsfreien Manufaktur der Chocolate Makers in Amsterdam.

Foto: Kerstin Pauly

Wer am 7. Dezember den Besonderen Weihnachtsmarkt auf dem Platz an der Alten Kirche besucht, der kann sie am Stand des ADFC treffen: die Krefelder Schoko-Fahrer. 60 Kilogramm Schokolade haben sie mit dem Fahrrad von Amsterdam hierher transportiert. Mehrere Tage sind sie in oft strömendem Regen unterwegs gewesen. Und für das nächste Jahr haben sie eine weitere Tour auf dem Zettel.

Doch der Reihe nach. Ilona und Richard Duzaar, Annelie Wulff und Kerstin Pauly treffen sich alle paar Wochen und spielen Gesellschaftsspiele. „Von dem Geld, das dabei rum kommt, fahren wir dann in Urlaub – so ging es im Frühjahr 2018 in die Radler-Stadt Kopenhagen“, berichtet Pauly. Noch auf der Zugfahrt zurück an den Niederrhein sei darüber gesprochen worden, den nächsten Radler-Urlaub in Amsterdam zu verbringen.

Einige Zeit später las Kerstin Pauly von Schoko-Fahrten nach Amsterdam. Es entstand die Idee, dabei mitzumachen. Im Herbst 2018 machten Pauly, Annelie Wulff und Ilona Duzaar die erste Fahrt. 16 Kilogramm brachten sie damals mit zurück. Zuvor hatten sie einige Krefelder Händler dafür gewinnen können, die Schokolade weiterzuverkaufen.

Das Besondere an der süßen Leckerei: In Amsterdam verarbeitet das Unternehmen Chocolate Makers fair angebaute Kakaobohnen aus der Dominikanischen Republik zu Schokolade. Sie werden von dem Segelschiff Tres Hombres emissionsfrei nach Europa gebracht – und dann ebenso so sauber nach Deutschland transportiert. Mehr als 200 deutsche Teilnehmer haben dafür in diesem Jahr 2,5 Tonnen Schokolade auf ihre Räder verladen. Kostenfrei und als Bekenntnis zur Umwelt.

Mit dabei waren auch die vier Krefelder. Denn nach der von viel Sonne verwöhnten Premiere sollte diesmal der verabredete Herbst-Amsterdam-Urlaub mit einer Schokofahrt verbunden werden. Radlerfreund Reinhard Hilge wollte in Amsterdam dazu stoßen, Student Lukas Wille aus Aachen, der über Internet Kontakt aufnahm, erklärte sich ebenfalls bereit, den Transport zu unterstützen. Dies war auch notwendig, denn dank fleißigen Klinkenputzens bei Krefelder Händlern hatten die Schokofahrer diesmal eine Bestellung von 60 Kilogramm abzuarbeiten. Verstaut wurden die Tafeln in den Packtaschen und auf einem Anhänger.

Sieben Tage dauerte die 580 Kilometer lange Fahrt. Schien im Vorjahr noch ständig die Sonne, regnete es diesmal so heftig, dass die Schoko-Pakete teils durchgeweicht wurden. Die vorgebuchten Hotels hielten laut Kerstin Pauly oft nicht den Standard ein, der vorab versprochen worden war. Selbst die kostspielige Wunsch-Übernachtung auf einem Hausboot in Amsterdam war ein Schlag ins Wasser: Die Heizung tat es nicht richtig, die Fenster waren undicht – und es müffelte.

Die nächsten Termine stehen schon fest: Am 11. und am 23. April sind Abholtage bei den Chocolate Makers sein. Ein weiterer Termin folgt im Herbst. Ob die Krefelder wieder alle mitmachen, ist offen. Kerstin Pauly betont: „Ich plus x sind dabei.“ Annelie Wulff hat schon erklärt, dass der ADFC dafür sein neues Lastenfahrrad zur Verfügung stellen muss. Dessen Anschaffung sich derzeit verzögert.

Die Schokolade wird in Krefeld in einigen Bioläden und am ADFC-Stand auf dem Besonderen Weihnachtsmarkt verkauft. Dort sind die Amsterdam-Fahrer dabei, bringen Fotos von der Reise und Anekdoten mit. Zu erkennen sind sie übrigens an einem Segelschiff-Modell, das die Tres Hombres symbolisieren wird.