Ausstellung: Tango ist der Blues der Finnen
Jari Banas findet in der Kufa den perfekten Ort für seine farbenfrohen Bilder.
Krefeld. "Tango ist der Blues der Finnen", behauptet Jari Banas in seiner aktuellen Ausstellung in der Kufa. Der Krefelder Künstler muss es wissen: Er ist in Finnland geboren. Im ersten Moment kann man das Land in Nordeuropa mit dem südamerikanischen Tanz nicht recht in Einklang bringen, doch es gibt tatsächlich die Tradition eines spezifisch finnischen Tangos. "An meinem 50. Geburtstag habe ich die Musik zum ersten Mal gehört. Vor allem die melancholischen Texte haben mir sofort gefallen", erzählt Jari.
Seitdem beschäftigt sich der Künstler mit dieser Musik, die mit der sentimentalen Exotik des eigentlichen Tangos nicht mehr so viel zu tun hat. Inzwischen sei Finnland nach Argentinien das größte Tango-Land mit einem eigenen jährlichen Festival, so Jari.
Der Tanz ist auch in seinen neuen Bildern ein wichtiges Thema. Doch ob Tanz oder Kampf, das ist bei Jaris typischen comicartigen Figuren, die in großer Dynamik aufeinandertreffen, nicht immer eindeutig. Die kühlen Farbtöne geben manchen Bildern einen melancholischen Grundton. Freches Gelb-Orange bestimmt dagegen ein dem Reggae gewidmetes Bild.
Ein Titel bildet für den Künstler meist den Ausgangspunkt einer neuen Arbeit. Aus einem Satz oder Stichwort entfaltet sich der farbenfrohe Kosmos mit den typischen Figuren und Mustern. Dass hinter den scheinbar fröhlichen Bildern auch kritisches Hinterfragen steckt, zeigt sich bei dem Bild "Zur Hölle mit dem Leben wie Gott in Deutschland": Messer und Gabel wachsen aus zwei Figuren heraus.
Blickfang der Ausstellung ist das fünf mal drei Meter große Bild mit dem schönen Titel "Was mich so bewegt". In zwei Nächten hat Jari sich alles von der Seele gemalt. Die großzügigen Räume der Kufa bieten den idealen Ort für Jaris Werke, die sich hier so richtig entfalten können. Wer sich die Ausstellung anschaut, bekommt bestimmt keinen Blues.
Kulturfabrik, Dießemer Straße. Geöffnet bei Veranstaltungen. Bis 27. Juni.