In vier Jahrzehnten um die halbe Welt
Ab 1973 war der gebürtige Krefelder Alexander Mühlen Diplomat. Über seine Erlebnisse hat er nun ein Buch geschrieben.
Krefeld. Die Idee kam von einem Freund: „Ich gebe dir die Mappe, wenn du versprichst, ein Buch daraus zu machen“, sagte er zu Alexander Mühlen. In der Mappe befanden sich Mühlens Briefe, die er über Jahrzehnte aus fernen Ländern geschrieben hatte: So entstand das Buch „Jenseits von Aden. Als Diplomat um die Welt“.
Darin versammelt der gebürtige Krefelder Mühlen Essays zu seinen Reisen. Durch seine Arbeit im Auswärtigen Amt kam er 1973 in den Jemen, später nach Singapur, Thailand und Indien, in den Gaza-Streifen und viele weitere Länder. Am Schluss war er in Äthiopien. Stets hat er seine Erlebnisse festgehalten: „Das waren Berichte für meine Eltern, später für Familie und Freunde“, sagt er.
Schon im Vorwort schlägt Mühlen einen Bogen zu Vater und Großvater, die auch auf Reisen gingen. Gefragt nach dem Eindrucksvollsten sagt er: „Das waren so unterschiedliche Erlebnisse, dass eine Rangfolge mich glatt überfordern würde.“ Alles habe seine Spuren hinterlassen.
Mühlen war auf allen Kontinenten und hat seine sehr persönlichen Eindrücke niedergeschrieben: die Menschen und ihre Kultur, die Familie und die Freunde, die Tiere und auch die politischen Ereignisse finden ihren Niederschlag in den gesammelten Berichten.
Umzugskisten, Haustiere und chilenische Höhlen finden ebenso ihren Raum wie Abendessen bei einem Scheich, adoptierte Adlige oder das Reisen mit einer Katze. „Ich habe meine Berichte ohne Publikationsabsicht verfasst“, sagt Mühlen. Er ist dennoch sehr froh darüber, nun ein Buch vorlegen zu können.
Nun lebt Alexander Mühlen in Bonn und hat sich beruflich zur Ruhe gesetzt. Anfang des Jahres hat er sich mit seiner Abiturklasse vom Moltke-Gymnasium getroffen und besucht gelegentlich seine alte Heimat Krefeld.
Mit seiner Frau plant er auch längst die nächste Tour. „Nordafrika oder New York — wir überlegen noch“, sagt der 70-Jährige. Alexander Mühlen gibt das Reisen noch lange nicht auf.