Marianne Rosenberg in der Kufa: Lieder fern der Leichtigkeit
Marianne Rosenberg lieferte in der Kulturfabrik ein perfektes Konzert mit neuen Liedern ab.
Krefeld. Mit enthusiastischem Beifall begrüßten die Fans am Mittwoch Marianne Rosenberg in der Kulturfabrik. Perfekt zurechtgemacht und in einem engen roten Kleid mit langen schwarzen Fransen an den Ärmeln, stimmte die zierliche Sängerin den Abend mit einer sanften Ballade ein.
Die meisten Titel stammten von ihrer neuen CD „Regenrhythmus“. Keines der Lieder erinnerte an den Sound ihrer Songs aus den 1970er Jahren. Eher elektronisch, fast schon psychedelisch klangen viele der Melodien. Die neuen Texte sind zudem tiefgründiger und ruhiger, haben nicht mehr die Leichtigkeit der Lieder, die sie mit 20 Jahren sang.
Doch auch die Titel von damals erkannte man erst, wenn sie den Refrain sang, so sehr war die Melodie verfremdet. Was dem Gänsehaut-Feeling und dem kurzen Zurückversetzten in vergangene Zeiten jedoch keinen Abbruch tat. Schade nur, dass es lediglich zwei Titel aus ihrer erfolgreichsten Zeit waren.
Die kleinen Anekdoten, die sie zwischendurch erzählte, waren amüsant und machten die Sängerin sehr sympathisch, waren ihre Bewegungen und ihre Mimik auf der Bühne doch eher cool.
„Ich werde von vielen Männern in der Schwulen-Szene verehrt“, begann sie eine ihrer Geschichten. „Das ist für mich ein Ritterschlag. So etwas kann man nicht inszenieren“, sagte sie und sang eines ihrer neuen Stücke über zwei verliebte Männer — einige Passagen auch auf Englisch.
Nach einem kurzen Kleiderwechsel in ein schwarzes Ensemble mit langem Mantel, berichtete sie darüber, wie sie dazu kam, „Die Ballade von Wolfgang und Brigitte“ von der Band „Wir sind Helden“ zu covern. Der junge und überaus umgangssprachliche Text passt vielleicht nicht ganz zu der 56-jährigen Sängerin.
Das Konzert beendete sie dann aber mit einem Klassiker und ihrem größten Hit „Er gehört zu mir“, womit man Marianne Rosenberg auch immer in Erinnerung behalten wird.