Minustemperaturen: Das Winterfell wird nun doch noch gebraucht

Der Wetterwechsel hat Auswirkungen auf Zoo, Handel und GSAK.

Krefeld. Nachdem es wochenlang so ausgesehen hat, als ob der meteorologische Winter in Deutschland diesmal ausbleiben würde, lässt er uns nun doch früh am Morgen die Autoscheiben frei kratzen und nach Wollpullovern im Schrank wühlen. Und am Wochenende soll es in Krefeld sogar schneien. Die WZ fragte nach, welche Auswirkungen der späte Winter hat.

"Wir haben den normalen Zulauf bei unseren Notschlafstellen", sagt der Caritas-Geschäftsführer Hans-Georg Liegener. "Noch herrschen ja keine arktischen Verhältnisse." Viele Menschen "auf der Straße" verfügten durchaus über einen Wohnsitz oder hätten Bekannte, bei denen sie unterkommen könnten. "Es gibt aber auch Menschen, die in Hütten oder Abbruchhäusern schlafen und diese jetzt mit Pappe oder Brettern isolieren." Laut Liegener wird die Lage für die Betroffenen aber bei extremen Minusgraden kritisch. Dann würden sich die Notschlafstellen wohl rasch füllen.

"Im Moment fühlen sich die meisten Tiere ziemlich wohl", berichtete Petra Schwinn vom Zoo. "Das Winterfell hat nun endlich seine Berechtigung." Allerdings huste Esel-Senior Micky, und die Elefanten dürften wegen ihrer empfindlichen Ohren immer nur für kurze Zeit ins Freie.

Beim zuständigen Straßendienst laufen die Vorbereitungen fürs Wochenende. "Wir stellen uns auf Schnee ein", sagte GSAK-Mitarbeiter Holger Funke. Das gesamte Personal werde über den möglichen Einsatz, mit Streufahrzeugen und Feuchtsalzmischung und auch spät abends oder in den frühen Morgenstunden, informiert.

In den vergangenen Tagen habe es schon vereinzelt Anfragen nach Winterrreifen gegeben, sagte Reifenhändler Bernd Ferlings. "Normalerweise ist das Geschäft aber vor Weihnachten ’rum. Es ist also nicht so, dass bei uns gleich der Baum brennt, nur weil die Leute einmal kratzen mussten." Allerdings: "Wenn Schneefall kommen sollte, wird es wieder mehr."

Laut Franz-Joseph Greve, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, tut die Kälte den Händlern bezüglich der restlichen Herbst- und Wintermode "schon gut". Inzwischen laufe bereits der Einkauf für den kommenden Winter auf vollen Touren. "Wir sind aber keine Hellseher: Der vergangene Winter war lang und kalt, der jetzige ist wohl kurz und mild. Wie der nächste wird, ist nicht abzusehen."