Mit Helau dem Regen trotzen

Fußgruppe: Jungen und Mädchen vom Fischelner Jugendzentrum feiern mit den Narren am Straßenrand den Rosenmontag.

<strong>Krefeld. Es regnet und regnet und es will gar nicht aufhören. Aber echte Jecken stört das nicht. Das nass-kalte Wetter kann den Jungs und Mädels vom Jugendzentrum (JUZ) Fischeln die gute Laune nicht verderben, obwohl sie etwas durchgefroren wirken und bibbern. Seit zehn Uhr sind sie auf den Beinen und fiebern ungeduldig darauf hin, endlich mit ihrem Wagen beim Krefelder Karnevalsumzug durch die Straßen zu ziehen. Schließlich haben sie in mühevoller Arbeit eigene Kostüme genäht und ihren Wagen bunt gestaltet. "Lieber kickern statt kloppen" lautet das Motto in diesem Jahr.

Gemäß dieser Devise sind alle als Kickerfiguren verkleidet. Ungeduldig stehen die Jugendlichen, in durchsichtige Regenmäntel gehüllt, auf dem von bunten Karnevalisten gesäumten Sprödentalplatz und warten, bis der Startschuss fällt. "In diesem Jahr sind wir leider einer der letzten Wagen, aber das macht gar nix", sagt Evelyn Matter, stellvertretende Leiterin des JUZ Fischeln, die ganz ruhig den Überblick behält.

Die verbleibende Zeit wird von den meisten genutzt, um noch einmal schnell aufs Klo zu gehen. "Das ist auch gut so, bevor wir gleich unseren Fußmarsch antreten," weiß Evelyn Matter. Denn der dauert Stunden.

Dann werfen die Betreuer noch einmal einen Blick in das Innere des Wagens, in dem das Wichtigste versteckt ist: etwa 100 Tüten prall gefüllt mit Popcorn, Ketchup, Puzzle-Spielen und Süßigkeiten zum Verschenken. Weiter vorne in einer Klappe befinden sich belegte Brötchen und Säfte, ein kleiner Reiseproviant, damit die Jecken auf ihrem Fußmarsch nicht vom Fleisch fallen.

Als sich der Fanfarencorps mit einem "Helau" auf dem Sprödentalplatz in Bewegung setzt, heißt es für auch die Gruppe 8a fertig machen zum Abmarsch. Der als Kickerfiguren verkleidete Trupp formiert sich und schon geht’s im Gleichschritt los.

Schlusslicht bilden Daniel und Yann, die ganz hinten den Wagen ziehen. Angeführt von Evelyn Matter tritt die Gruppe ihren Weg auf die Uerdinger Straße an, wo sie von einer tosenden Menge verkleideter Narren und Närrinnen bejubelt wird.

Angefeuert von den Menschen am Straßenrand, verteilen die Jugendlichen ihre kleinen Geschenke und brauchen rasch Nachschub. Zum Glück gibt es davon noch genug, Daniel und Yann können jederzeit neue Tüten aus dem Wagen hervor zaubern. "Diesen Wagen zu ziehen, ist aber gar nicht so leicht", muss Yann feststellen. "Man braucht starke Arme." Und die sind sicher am Ende dieses Rosenmontags noch ein bisschen stärker geworden.