Urlaub Nach Anschlägen: Keine Angst vor Türkei-Reisen in Krefeld
Nach den Anschlägen und trotz Warnungen aus Berlin stornieren die Krefelder keine Flüge.
Krefeld. Bei Anschlägen in der Türkei gab es jüngst über 30 Tote, weitere Attentate drohen, schreibt das Auswärtige Amt. Es rät vor Reisen in bestimmte Gebiete ab und empfiehlt auch, belebte Plätze in Städten wie Istanbul zu meiden. Auf Flüge in die Türkei habe das bei den Krefeldern bislang aber keine Auswirkungen, wie die Reisebüros Reisewelt Brück und das türkische Özbaylar Flightcenter bestätigen. Sie beobachten die Entwicklung allerdings genau, ebenso wie die hier lebenden Türken.
„Wir und unsere Veranstalter orientieren uns an den Meldungen des Auswärtigen Amtes“, sagt Mandy Kremers, Mitarbeiterin bei Brück. Die Sicherheitslage in der Türkei habe sie daher stets im Blick.
Doch bei den Angriffen gehe es vor allem um die Gebiete entlang der türkisch-syrischen Grenze. „Die Urlaubsregionen sind davon sehr weit entfernt und aktuell nicht betroffen.“ Daher habe auch noch niemand nach einer Umbuchung gefragt. Aktuell brauche sich niemand Sorgen zu machen.
So sieht es auch Mesut Akdeniz, Vorsitzender der Union der Türkischen und Islamischen Vereine in Krefeld. Rund 20 000 Türken in der Stadt Krefeld erreiche die Organisation über ihre Vereine und Gemeinden. „Wir geben Hinweise für geplante Reisen im Land und geben Warnungen weiter“, sagt er.
Durch die jüngsten Entwicklungen habe sich wenig geändert. Von Sorge oder Angst sei bei seinen Landsleuten bislang nichts zu spüren. „Die Türkei ist ein großes Land, die Angriffe betreffen nur einen kleinen Teil. Ich kenne niemand, der Angehörige in den betroffenen Grenzgebieten hat“, sagt er.
Anschläge und Gewalt in den Regionen, die die Türken im Allgemeinen besuchen, an Urlaubsorten oder in Großstädten, fürchtet er nicht. Seine Tochter sei jüngst nach Istanbul geflogen. „Ich habe keine Angst um sie“, sagt er.
Opfer eines Angriffes könne man überall werden. „Das ist das Risiko in einer Demokratie“, sagt er. Und Auseinandersetzungen mit der PKK gebe es schon seit Jahrzehnten. „Wir sind gewohnt, damit zu leben.“