Reaktion Nach Umbau: Dio-Kirche sorgt für Diskussion
Besucher reagieren unterschiedlich auf den Umbau im traditionsreichen Gotteshaus.
Krefeld. Als erstes fällt die Helligkeit auf. Wenn man die Kirche St. Dionysius von der Rheinstraße aus betritt, fällt der Blick gleich auf die neu geschaffenen Fensteröffnungen an der gegenüberliegenden Seite. Den meisten Besuchern gefällt das. Doch nicht alle sind mit der Umgestaltung einverstanden.
Rolf Kox hatte sich in einer Mail an die WZ beschwert, dass das Gefühl der Geborgenheit dahin ist und stattdessen Kälte und Nüchternheit dominieren. Der Umbau sei reine Geldverschwendung.
Zum Jahresbeginn hatte die Gemeinde mit dem Umbau zur Citykirche begonnen. Nach den Plänen von Architekt Elmar Paul Sommer aus Monschau sollte mehr Licht in den Kirchenraum. Zudem sollten Räume für die Cityseelsorge und die Essensausgabe „Das tägliche Brot“ geschaffen werden.
Nun sind die Arbeiten offiziell beendet, seit 13. Juli finden wieder Gottesdienste statt. Die offizielle Feier zum Abschluss der Arbeiten ist allerdings erst für Mitte Oktober geplant.
Nüchtern findet auch Helga Brendgen den Kirchenraum. Sie hat hier vor vielen Jahren ihre Erstkommunion gefeiert und schaut sich in der umgestalteten Kirche um. „Hier ist so wenig an den Wänden“, sagt sie. Die aufgearbeiteten und dadurch helleren Kirchenbänke hingegen findet sie positiv. Und dass viel Licht hereinkommt.
Marie Luise Vermöhlen und Bernhardine Kreutzer ist der neugestaltete Raum um den Tabernakel zu modern. Das passt nicht in die alte Kirche, finden sie. Auch die hellen Bänke sind nicht nach ihrem Geschmack. Die neuen Fenster hingegen brächten viel Licht — das gefällt den Besucherinnen. Das große Kreuz, das die beiden Damen vermissen, kehrt wieder an seinen Platz zurück. Es liegt derzeit noch gut verschlossen im Büro des Cityseelsorgers.
Die Bänke sind relativ modern im Vergleich zu den dunklen alten im Eingangsbreich der Kirche. Und sie sind durch das Abschleifen deutlich heller und rauer als die übrigen Bänke geworden.
Ansonsten fällt vor allem die Umgestaltung des westlichen Teils des Gotteshauses auf. Unter dem Baldachin ist eine kleine Sakramentskapelle entstanden, die mit einer runden Holzbank mit hohen Lehnen vom restlichen Kirchenraum abgetrennt wird. Hier haben Tragaltar und Tabernakel ihren Platz. Durch die neu geschaffenen Fenster im Westportal fällt mehr Licht in den Raum.
Marion May gefällt die klare Linie gut. „Dennoch ist die Kirche altehrwürdig. Und das „Haus im Gotteshaus“ unter dem Baldachin sticht sofort ins Auge.“ Auch Heinz-Ulrich und Ingeborg Bruckmann können die negative Kritik nicht nachvollziehen. Sie haben die Äußerungen von Rolf Kox in der WZ gelesen und wollen sich nun selbst ein Bild machen. „Ich empfinde das nicht als negativ“, sagt Ingeborg Bruckmann, „die Veränderungen fallen nicht sehr auf. Und der Kirchenraum ist Kirche geblieben.“