Sporthalle Glockenspitz bleibt gesperrt

Ab Oktober sollen Flüchtlinge einen Platz an der Kempener Allee erhalten. Aus Kaserne sollen Wohnungen werden.

Krefeld. Der Schul- und Vereinssport muss sich darauf einstellen, dass auch nach Ende der Sommerferien die Glockenspitzhalle für Angebote und Veranstaltungen nicht zur Verfügung steht. Zunächst bis Mitte Oktober. Das hat die Bezirksregierung Düsseldorf am Freitag in einem Schreiben unter der Überschrift „Amtshilfe zur Geflüchtetenunterbringung“ der Stadt Krefeld mitgeteilt. Die Sportverwaltung hat noch am Morgen damit begonnen, die betroffenen Vereine über den neuen Sachstand zu informieren.

Ursprünglich war die Nutzung der Glockenspitzhalle als Erstaufnahmestelle des Landes nur bis zum Ende der Sommerferien geplant. Die aktuelle Lage sei weiterhin durch so hohe Zugangszahlen ankommender Flüchtlinge gekennzeichnet, dass die Regierungspräsidentin sich zu dieser Maßnahme gezwungen sieht, hieß es.

Währenddessen arbeiten die Bezirksregierung, die Stadt Krefeld wie auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mit Hochdruck daran, eine Lösung für die Unterbringung von etwa 700 Menschen in einer Zeltstadt in der Kaserne Kempener Allee zu finden. Der potenzielle Käufer des Geländes (die WZ berichtete) habe seine Bereitschaft signalisiert, für einen gewissen Zeitraum den früheren Exerzierplatz als Standort zur Verfügung zu stellen. Dadurch werde laut Stadt die Glockenspitzhalle als provisorische Unterkunft entbehrlich und wieder frei für die eigentliche Nutzung.

Inzwischen sind der WZ auch die Pläne des Kaufinteressenten bekannt. Es ist eine Düsseldorfer Investorengruppe, die bereits seit Anfang des Jahres die Krefelder Planungsbüros Lucas Architekten und Schwittmann-Bertrams Architekten mit der Entwurfsplanung beauftragt hat. Danach soll laut Jürgen Bertram das insgesamt 112 000 Quadratmeter große Areal enorm aufgewertet werden. Die denkmalgeschützten Gebäude sollen weitestgehend saniert, im nordöstlichen Teil neue Bauten entstehen mit einem eigenen Grüngürtel und Wasserfläche. Im Herbst wollen die Architekten ihre Entwürfe erstmals Verwaltung und Politik vorstellen.