Hilfe mit Herzblut für krebskranke Kinder

Ulrike und Josef Nilges engagieren sich auf ihrem Bauernhof an der Kimplerstraße selbstlos für kleine Patienten.

Fischeln. "Diese ehrenamtliche Arbeit ist für mich die Erfüllung. Ich komme gar nicht auf den Gedanken, mal etwas anderes zu tun", sagt Ulrike Nilges ganz überzeugt und ohne jedes Pathos. Mit dieser "Arbeit" meint die Fischelnerin ihren Einsatz für den Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld. Seit knapp 15 Jahren engagieren sich Ulrike und Josef Nilges mit Herzblut für schwerkranke Kinder und ihre Familien.

Nach dem Lungenkrebstod ihrer Schwester suchte Ulrike Nilges ein Betätigungsfeld in diesem Bereich. Schnell war der Kontakt zum Krefelder Förderverein zugunsten krebskranker Kinder hergestellt. Das Ehepaar Nilges mit seinem Bauernhof an der Kimplerstraße bot die idealen Voraussetzungen für diverse Feiern und Feste. So gelang es den rührigen Landwirten sieben Mal die Spieler des KEV für eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit Eltern und Kinder zu gewinnen.

Mindestens einmal im Quartal besucht Ulrike Nilges die Station im Klinikum. Sie bringt Berliner, Kuchen oder frisches Obst mit. Sie überrascht die Kinder mit Osternestern, Martins- und Nikolaustüten. In der Geschenkbox der Station liegen als kleine Präsente immer bunte Schals, die Ulrike Nilges alle selbst strickt.

Für Sonntag, 21. Juni, bereitet das Ehepaar Nilges von 11 bis 18 Uhr wieder ein großes Spielspektakel auf ihrem Hof vor. Klar, dass die Zwillingssöhne Andreas und Thomas hinter dem Engagement der Eltern stehen und kräftig mit anpacken. Die Jungs sind bei der Feuerwehr und helfen mit ihren Trupps immer mit. Da kommen dann schon mal 3000 Gäste zusammen, die sich über Ponyreiten, Kinderspiele, musikalische und sportliche Vorführungen sowie Feuerwehr-Übungen freuen.

"Das Ehepaar Nilges ist für unseren Verein ein Glücksfall", sagt Hans-Werner Reinartz, Vorsitzender des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder Krefeld. "Sie bringen nicht nur viele, viele Stunden Einsatz, sondern mit ihrem Hof und ihren Veranstaltungen einen großen Werbe-Effekt für unsere Sache." Dabei sind Ulrike und Josef Nilges noch nicht einmal Vereinsmitglieder. "Nein, die beiden tun schon so viel, da würde ich keinen Cent Vereinsbeitrag kassieren wollen", meint Reinartz.

Mit den Spenden, die die Fischelner so unermüdlich sammeln, wird krebskranken Kindern im Klinikum die schwere Zeit der Therapie erleichtert. So werden die Familien und die Geschwisterkinder psychosozial begleitet, die onkologische Station freundlicher gestaltet sowie betroffene Familien finanziell unterstützt. "Wenn Eltern von auswärts über Monate täglich ins Krankenhaus fahren, kommen da schon eine Menge Kosten zusammen. Da können wir helfen", sagt der Vereinsvorsitzende. Mit den Spenden werden zudem Lernmittel am Krankenbett und schließlich auch letzte Wünsche von Kindern erfüllt.

"Neben" dem ehrenamtlichen Engagement bewirtschaftet die Familie Nilges 25 Hektar Fläche. 19 Pferde stehen auf dem Hof. Im Hofladen überragt eine 1,80 Meter hohe Spendenbox Ulrike Nilges. "Die Kunden unterstützen unser Engagement sehr."

Für andere Hobbys neben dem Förderverein bleibt den Fischelnern keine Zeit. Aber das stört die Beiden nicht. "Wenn ich hier bei einer Veranstaltung herumgehe und die leuchtenden Kinderaugen sehe, wenn ich die Gemeinschaft spüre und den Willen vieler sehe, anderen Menschen zu helfen, dann bin ich glücklich", sagt Ulrike Nilges und es klingt ganz selbstverständlich.