In der Zwischenzeit wurde der Turm genau untersucht und Denkmalfördermittel beantragt. Der Zahn der Zeit hat am Rathausturm genagt - die Schäden sind vielfältig. So ist die gesamte Schiefereindeckung des Turmhelms zu erneuern. Darunter liegen die schadhafte Holzschalung und das Holztragwerk. Hier muss nach dem Abdecken der Zustand genauer bewertet werden. Fenster, Holzwerk und Schieferbekleidung am Geschoss unterhalb des Turmhelms sind ebenfalls instand zu setzen. Dann folgt der schwierigste Teil der Sanierung: Die rostigen Stahlträger, die auch die Balkone halten, müssen ausgetauscht werden.

Die Instandsetzung des Turms wird Ende August beginnen und - vorausgesetzt, Überraschungen bleiben aus - rund zwei Monate dauern. "Der Turm ist wegen seiner Höhe eine anspruchsvolle Baustelle", sagt Bauleiter Klaus Palm vom Referat Gebäudeinstandhaltung. Teilweise wird ein Autokraneinsatz, verbunden mit punktuellen Verkehrseinschränkungen, nötig sein. Die Sanierungskosten sind mit 105 000 Euro veranschlagt, 42 000 Euro gibt das Land.

Auch die Ziffernblätter der Turmuhr des 1908 bis 1910 erbauten Rathauses stehen im Sanierungsprogramm. Eine neue Goldauflage soll die Zahlen wieder strahlen lassen. Das mechanische Uhrwerk selbst ist von ausgezeichneter Qualität. Es stammt aus dem Jahr 1910 und wurde von der bekannten Turmuhrenfabrik J. F. Weule in Bockenem im Harz hergestellt. Allerdings ist es schon seit der Nachkriegszeit außer Betrieb. Niemand hatte mehr Interesse, die Uhr einmal wöchentlich aufzuziehen.

Nach Reinigung und Generalüberholung könnte die Uhr wieder betrieben werden. Für diese Arbeiten fehlt zurzeit das Geld. Außerdem müssten sich Fischelner Bürger finden, die ihre Turmuhr regelmäßig aufziehen.