Café oder totes Denkmal?

Seit drei Jahren wird um das Haus Konventstraße 11 gestritten. Der Besitzer wird langsam sauer.

Krefeld. Die Zukunft des Gebäudes Konventstraße 11 in Hüls bleibt ungeklärt. Das Haus stammt aus dem Jahr 1720, ist eines der zehn ältesten Gebäude in Krefeld und steht unter vorläufigem Denkmalschutz. Seit drei Jahren wird über die Nutzung verhandelt.

Zur Sommerpause soll es endlich eine einvernehmliche Lösung geben — für die Interessen des Denkmalschutzes einerseits und die des Café-Betreibers Markus Haberstroh andererseits.

Das beschlossen Mitglieder der Verwaltung, des Denkmalausschusses und der Hülser Fraktionen nach Ortsbesichtigung und folgender Beratung im Hülser Rathaus.

Zur Geschichte: Als Haberstroh das Haus neben seinem Café kaufte, um sein bestehendes Lokal zu vergrößern, stand es noch nicht unter Denkmalschutz.

„Erst als der neue Besitzer einen Abriss- und Bauantrag stellte, um sein Café zu erweitern, sind die Denkmalschützer aufmerksam geworden“, berichtet SPD-Sprecher Hans Butzen. „Das hätte viel früher geschehen müssen.“

Auch Haberstroh zeigt sich nicht begeistert: „Es läuft alles ziemlich zäh. Das Geld für die Planung habe ich, wenn das Haus unter Denkmalschutz gestellt wird, in den Schornstein gesteckt. Für mich ist das toter Raum — und damit eine existenzielle Frage.“ Zurzeit erweitert er sein Café im hinteren Bereich.

Butzen sieht ähnliche Probleme wie an der denkmalgeschützten Klever Straße 45. „Auch dort hat der Eigentümer nicht mehr investiert. Das Haus ist zusammengefallen, war nicht mehr verkehrssicher und musste abgetragen werden.“

Er plädiert dafür, beim Haus an der Konventstraße — in das viel Geld hineingesteckt werden müsste — so zu verfahren, wie es am Hülser Markt geschah. „Das neu errichtete Café passt sich mit seiner Fassade gut ins alte Ensemble ein“, sagt Butzen.

Für die Grünen gibt es hingegen kein Deuteln. Sie sind für die Erhaltung: „Das Gebäude ist ein Denkmal“, sagt Günter Föller. „Wenn Krefeld nicht aktiv wird, wird das Rheinische Amt für Denkmalschutz das Haus unter Schutz stellen. Vielleicht schaffen wir es, einen anderen Nutzer zu bekommen.“