Pauly-Stift: Zum 100. Geburtstag gibt’s einen Neubau

Heute feiert die Einrichtung Jubiläum. Weihbischof Karl Reger wird die neuen Räume einsegnen.

Krefeld. Zum hundertjährigen Bestehen hat sich das Altenheim Pauly-Stift im Schatten der Liebfrauenkirche einen Neubau geschenkt - mit 42 hellen Einzelzimmern auf drei Etagen, neuen Verwaltungsräumen und einer neuen Kapelle. Letztere wird von Weihbischof Karl Reger heute um 10Uhr eingesegnet, bevor das Jubiläum mit einem Empfang für Bewohner, Angehörige, Gäste und Freunde beginnt.

Dabei hätte die Sozialeinrichtung im Norden der Innenstadt schon im vergangenen Jahr feiern können: 1907 beging der damalige Pfarrer der Liebfrauengemeinde, Dechant Josef Hubert Pauly, sein goldenes Priesterjubiläum. Zu diesem Anlass spendeten ihm die Angehörigen der Gemeinde "zur bleibenden Erinnerung" eine Summe von 25000 Goldmark für karitative Zwecke.

Sie hatten Krankenpflege, Kinderbewahrschule und Altenheim im Sinn. An die Generaloberin der Aachener Ordensgemeinschaft der Schwestern vom heiligen Franziskus, Mutter Wileyka, wurde die Bitte gerichtet, einige Schwestern mit der Gründung zu betrauen.

Wenige Monate später nahm die "Pauly-Stiftung" ihre Arbeit auf. Schon im Januar 1908 schickte Wileyka Schwester Hildegard nach Krefeld. Die aktiven Ordensschwestern prägten für lange Zeit den Geist und die Atmosphäre des Pauly-Hauses.

Zunächst nahm sich die Stiftung der Jüngsten an. Der Neubau einer "Kinderbewahr- und Nähschule" für rund 60 Kinder entstand am 13. August 1911. Die Altenbetreuung rückte erst nach dem Zweiten Weltkrieg in den Mittelpunkt. Nach den Zerstörungen wurde das Pauly-Haus am 28. Juni 1950 neu eröffnet und bot nun 100 Betagten ein Zuhause. Das Pauly-Stift war eine der tragenden Säulen der Krefelder Altenbetreuung, hatte aber schon bald Erneuerungsbedarf.

Um 1967 entstand der Bau des Schwesternhauses und 1980 wurde das Haus zur Weberstraße hin erweitert, um noch mehr Menschen aufnehmen zu können. 20 Jahre später wurde weiter modernisiert: 2001 wurden der Eingangsbereich und die Cafeteria neu gestaltet.

Seitdem zeigt die Pauly-Stiftung ihr heutiges Gesicht, zu dem die frischen Farben des Neubaus mit großen Fensterflächen und offenem Durchgangsbereich passen.

Neu ist die Benennung der Wohnbereiche: Bisher dienten Vornamen der Orientierung, jetzt sind es Krefelder Ortsnamen, die auch bildlich dargestellt sind. So gibt es Ostwall, Kirchplatz und Burghof.

Bei einem Tag der offenen Tür konnten sich Besucher bereits von den Vorzügen des neuen Hauses überzeugen und sahen, wie die vertrauten Gegenstände der alten Kapelle in der neuen eine Verbindung zur Vergangenheit schaffen. Zum Jubiläumsabschluss gibt es am 31. Oktober ein großes Hausfest.