Realschüler legen einen Kunstgarten an

Künstlerin Nicole Peters und Landschaftsarchitekt Ralf Dammasch betreuen das Projekt.

Krefeld. Im viel zu großem Herrenhemd als Arbeitskittel und mit betonverschmierten Gummihandschuhen sind die Schüler der zehnten Klasse bei der Sache. Mit Kaninchendraht haben sie Styroporsäcke miteinander verbunden. Jetzt tragen sie auf diese dünne Betonschichten auf, in die zur Festigung kleine Glasfasernetze eingearbeitet werden. Später sollen die Steinskulpturen einmal zum Hinsetzen einladen.

„Die Arbeitsteilung hat sofort geklappt, da gab es keine Zickereien“, sagt Lena Zacher aus der 10 d. „Schade nur, dass die Zehner von den Skulpturen nicht mehr lange etwas haben. Das ist ja unser letztes Schuljahr. Aber nach den ZPs (Zentralen Prüfungen) ist das eine schöne Abwechslung zum Schulalltag.“

Die Schüler der Realschule Oppum haben sich vorgenommen, eine Wiese zum Kunstgarten umzugestalten. An der Aktion sind alle Jahrgangsstufen beteiligt. „Im Februar hatten wir eine Schulversammlung in der Turnhalle“, erklärt Schulleiterin Heide Schremmer, „bei der die Entwürfe, die Landschaftsarchitekt Ralf Dammasch gefertigt hatte, vorgestellt wurden.“ Die Fünfer- und Sechser-Klassen haben diese Entwürfe dann überarbeitet. Anschließend durften alle Schüler über die Vorschläge abstimmen.

Mit dem Gartenkünstler und Landschaftsarchitekten Dammasch und der Künstlerin Nicole Peters betreuen zwei Profis die Arbeiten im Kunstgarten. Das größte Bauwerk, das auf der Wiese entsteht, ist eine Musikarena. Um eine runde Bühnenfläche mit einem Durchmesser von vier Metern erhebt sich ein Erdwall.

In die Erde wurden in zwei Reihen Gitterkästen eingesetzt, auf die Sitzbänke aus Lärchenholz moniert werden. Eine Hecke soll oberhalb eine optische Rückenlehne bilden.

„Die Arbeit mit den Schülern ist nicht ganz einfach“, meint Dammasch, „denn es soll einigermaßen fachlich korrekt sein. Aber viele sind engagiert und gerne dabei.“ Dem Fachmann fällt natürlich sofort auf, wie die Jugendlichen mit Werkzeug umgehen. „Da sieht man, dass die Erfahrung gegen Null geht! Aber wenn der Wille da ist, dann kann man ihnen was beibringen. “

Vier Arbeitstage sind zunächst für die beiden Baustellen Musikarena und Sitzsteine eingeplant. Skulpturen und Installationen der Kunstklassen sollen noch folgen. Im September ist außerdem eine große Pflanzaktion im neuen Kunstgarten geplant.