Eine Lobby fürs Quartier
SPD-Ratsherr Christoph Aretz will ein Marketing für die Stadtteile.
Krefeld. SPD-Ratsherr Christoph Aretz will die Stadtteile besser vermarkten. „Ich sehe nicht ein, dass das Stadtmarketing sich ausschließlich um den Einzelhandel der Innenstadt kümmert“, erklärt der SPD-Ratsherr, der das Aufgabengebiet von Ulrich Cloos im städtischen Marketing zumindest auf die Stadtteile erweitert sehen will, die über keine eigene Werbevereinigung verfügen.
Zuerst, so der Bahnmanager Aretz, der mit Frau und zwei Kindern am Heidedyk in Verberg wohnt, fallen ihm dazu Elfrath und Gartenstadt ein. Dort sind die Defizite im Einzelhandel besonders ausgeprägt. In beiden nördlichen Stadtteilen gibt es neben den beiden Bürgervereinen keinerlei Lobby, die sich für die Interessen der dort wohnenden Menschen einsetzt.
Der 58 Jahre alte Christoph Aretz prägt jetzt den Begriff vom „Stadtteilmarketing“, das er für dringend erforderlich hält. Insbesondere in Elfrath, das einmal für 14000 Einwohner geplant war und in dem heute noch ganze 2800 Menschen leben, ist die Nahversorgung auf dem Tiefpunkt. Mit dem Schließen des Drogerienmarktes finden sich heute in der Ladenzeile am Honschaft-Rath-Platz kaum noch Geschäfte.
Dabei, so Aretz, könnte nach der tollen Grunderneuerung des Platzes durch die Wohnstätte im Frühjahr vergangenen Jahres, „dies der Ort der Kommunikation im Stadtteil sein.“
Nur zum Kommunizieren, fürchtet der SPD-Politiker, werden die Menschen aber nicht zum Platz kommen. Dafür seien auch Geschäfte notwendig, damit der Platz sich belebe. Darauf hatte auch OB Kathstede gesetzt, der den Platz im Juni eingeweiht hatte. Er sagte damals: „Ich hoffe, dass von dieser Investition der Wohnstätte zudem eine Signalwirkung für Gewerbeinteressenten ausgeht, so dass bald schon wieder alle Ladenlokale vermietet sind.“
Im Rathaus aber stößt Aretz mit seinem Anliegen auf taube Ohren. „Das Zentrenkonzept der Stadt betrachtet die Innenstadt als zentralen und vorrangig zu entwickelnden Einzelhandelsstandort“, ließ jüngst der städtische Fachbereich Marketing und Stadtentwicklung den Verwaltungsausschuss wissen. Die harsche Begründung: „In der konsequenten Umsetzung dieser Konzepte und bei gegebenen personellen und finanziellen Ressourcen liegt der Fokus des Stadtmarketings daher schwerpunktmäßig auf der Innenstadt.“
Lediglich die Veröffentlichung von Terminen von Werbegemeinschaften im Internet und der Zeitschrift KRone sagte die Stadt zu. Aber Werbegemeinschaften gibt es in Elfrath oder Gartenstadt wie oben erwähnt ja gar nicht.