Stadtwerke: Krefeld gibt Düsseldorf einen Korb

Krefelder SWK-Aufsichtsrat sagt Ja. Die Neusser vertagen sich auf die Ratssitzung.

Krefeld. Einstimmig (bei einer Enthaltung) hat der Aufsichtsrat der SWKgestern der Kooperation mit den Neusser Stadtwerken (SWN) zugestimmt.Ebenso einmütig wurde das Angebot der Düsseldorfer Stadtwerke abgelehnt.
Erste Vorschläge über das "Wie" der Fusion (z.B. die vorgeschaltetegemeinsame Holdinggesellschaft, die WZ berichtete exklusiv) wurdenvorgestellt. Auch die Neusser Aufsichtsgremien tagten gestern. Währendder Aufsichtsrat gegen die Stimmen der SPD für die Kooperationvotierte, schob die Gesellschafterversammlung ihre Entscheidung auf denRat. Nun müssen beide Stadträte am 8. bzw. 9. Februar zustimmen, damitdie neue SWKN zum 1.1.2008 starten kann.

Eine klare Absage aus Krefeld gab es in Richtung Düsseldorf: "DieLösung einer reinen Kapitalbeteiligung ohne operatives Geschäft, wievon den Düsseldorfer Stadtwerken angeboten, ist für uns langfristignicht zielführend", betonte Oberbürgermeister Gregor Kathstede.Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Hahnen ergänzte, dass eine Stärkungder Stadtwerke damit nicht verbunden sei, da von Düsseldorf wederNetze, Beteiligungen, noch Kunden oder Marktanteile eingebracht würden.

CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel hofft, dass die Neusser zur selbenLösung wie die Krefelder kommen. In diversen Gesprächen habe erversucht, sie davon zu überzeugen, dass sie ein solch günstiges Angebotnirgendwo bekommen. Die Düsseldorfer Offerte hingegen hält er fürindiskutabel: "Anteile gegen Geld - da machen wir nicht mit und dashaben wir den Neussern auch gesagt," betont Fabel.

Zudem wolle Düsseldorf für eine 25-Prozent-Beteiligung eine ArtVetorecht in allen Angelegenheiten. Die geplante Zusammenarbeit mitNeuss in Sachen Entsorgung sei mit Düsseldorf im Boot auskartellrechtlichen Gründen auch nicht möglich. All das dämpfe dasInteresse deutlich, so Fabel.

Jetzt bleibt den Krefeldern nur die Möglichkeit, mit den jeweiligenParteifreunden in Neuss noch einmal zu sprechen. Zünglein an der Waagekönnten die Neusser Grünen werden, die dem Projekt positivgegenüberstehen.