Tierquälerei: Duzen im Bekennerschreiben war ein Hinweis
Arzt vermutete früh einen Jugendlichen.
Krefeld. Inzwischen besteht für die Polizei kein Zweifel mehr daran, dass eine Minderjährige zwei Tiere enthauptet und drei Pferde mit einem Messer verletzt hat. Nach Informationen der WZ handelt es sich um ein 17-jähriges Mädchen.
Diese Vermutung hatte vor zehn Tagen schon Dr. Torsten Grüttert in einem Interview geäußert. Die WZ hatte exklusiv den Psychiater am Krankenhaus Maria Hilf nach möglichen Motiven und der Persönlichkeit des Täters befragt.
Grüttert versteht die Taten als eine Botschaft an eine Region und deren Menschen. Nicht nur die grausamen Tierquälereien, sondern auch die hinterlassenen Bekennerschreiben bezeichnet er als hoch provokant.
Dass der Täter darin die Leser duzt, in dem er mit „euer Tierquäler“ unterzeichnet, sei ein Indiz, dass es sich um einen Jugendlichen handeln könnte. Ebenso wie die Auswahl des Tatorts Mallewupp und der kleinen Tiere, die geköpft wurden.
Zu dieser Vermutung passt für den Psychiater auch, dass der Täter die Menschen mit seinen Botschaften zusätzlich quält, denen er Leid zugefügt hat, und sie verhöhnt, weil sie nicht auf ihre Schutzbefohlenen aufgepasst haben. Diese Faktoren könnten auf eine schwere Kränkung hinweisen, die der Täter vermutlich selbst durchlebt hat.
Auch dass eine junge Frau der mögliche Täter ist, hatte Grüttert nicht ausgeschlossen. Eine von ihm zitierte Studie belegt, jede fünfte wegen Gewaltdelikten verurteilte Jugendliche hatte zuvor schon Tiere gequält. yb