Ärger ums Weihnachtslicht an der Bahnstraße
Der Handwerkerkreis investiert in die Lampen an der Bahnstraße — und klagt über mangelndes Interesse der Einzelhändler.
Erkrath. Eine Innenstadt in der Adventszeit ohne passende Beleuchtung? Undenkbar. Das dachten sich vor einigen Jahren auch die im Handwerkerkreis Erkrath zusammengeschlossen Frauen und Männer mit Blick auf die doch recht trostlos aussehende Bahnstraße. Sie suchten Sponsoren und baten die Bürger um Spenden für die über der Fußgängerzone gespannten Lichterketten. Knapp 10 000 Euro investierten sie damals in die Erstanschaffung.
„Dazu kommen natürlich noch die Kosten für die regelmäßige und fachgerechte Wartung der Ketten und Birnen sowie die sachgerechte Einlagerung bis zur nächsten Weihnachtszeit“, sagt Otmar Langer, Vorsitzender des Handwerkerkreises Erkrath. Auf wie viel Euro sich die Arbeiten im Jahr belaufen, will Langer nicht sagen. „Das ist auch nicht so wichtig.“
Wichtig ist ihm, dass die Beleuchtung hängt — jedes Jahr zum Beginn der Vorweihnachtszeit und immer bis zum 6. Januar. „Eigentlich wollten wir das ja nur drei Jahre lang machen“, sagt Langer. Aber das Engagement jetzt zu beenden, kommt für ihn nicht in Frage. „Wir machen weiter, das ist eine klare Sache. Und wir wollen ja auch gar nicht aufhören“, fügt er hinzu. „Das wäre ein traurige Geschichte. Dann sähe die Bahnstraße ganz schön trostlos aus.“ Unterstützung erhalten die Handwerker von den Stadtwerken Erkrath und der Kreissparkasse Düsseldorf.
Wichtig ist den Meistern und Gesellen aber auch, dass die Bahnstraße nicht aussieht „wie Las Vegas“. Der Austausch der Beleuchtung 2010, die Neuanschaffung habe sich gelohnt. „In den Jahren davor mussten wir immer 60 bis 70 Prozent austauschen“, sagt Langer. Das habe sich deutlich verringert.
Ein bisschen traurig stimmt Langer die Resonanz der Einzelhändler an der Bahnstraße auf das Engagement der Handwerker in der Stadt. „Die ist sehr gering“, sagt er. „Ich habe den Eindruck, dass der Großteil nicht über den Tellerrand hinausschaut.“ Dabei geht es Langer weniger um ein finanzielles Engagement der Geschäftsleute. „Aber die sagen einfach nichts dazu.“
Birgit Aehling, die an der Bahnstraße, in unmittelbarer Nähe zum Bavierplatz, ihren Küchen-Werkzeug-Laden betreibt, sieht das anders. „Wir werden ja gar nicht gefragt“, sagt die Fachfrau für die Küchenausstattung. Sie würde sich vorab über eine Information des Handwerkerkreises — gerne auch per E-Mail oder Fax — freuen. „Ich finde die Beleuchtung schön, sie ist für alle gut“, sagt Aehling. Und als der Handwerkerkreis zur Finanzierung der Beleuchtung Glühwein verkauft hat, habe sie auch gespendet. „Aber dafür hätte man noch offensiver werben können — zum Beispiel auch in der Zeitung“, sagt sie.