Energieberatung hilft gegen den Schrecken der Stromrechnung
Die Stadtwerke bieten einen Service an, damit Mieter und Hausbesitzer Geld sparen können.
Erkrath. Die Strompreise werden im kommenden Jahr weiter steigen — um rund sechs Cent pro Kilowattstunde klettert alleine die Ökostromumlage. Und die Jahresabschlussrechnung steht an. Das bedeutet für die Energieberaterin Christine Illgner von den Stadtwerken einen vollen Terminkalender. „Der Kostendruck bringt immer mehr Menschen dazu, ihren Energieverbrauch zu überdenken“, sagt sie.
Und dazu gehört heute nicht mehr nur die Verbrauchsanalyse. Dank Einspeisevergütung und öffentlicher Förderung sind Photovoltaikanlagen auf immer mehr Gebäuden in Erkrath montiert: 245 Anlagen produzieren bei Sonnenschein rund vier Megawatt Strom.
Und das ist nicht der einzige Schritt weg von der zentralen Stromversorgung durch Strom aus Kohle und Atomstrom. Das Hochdahler Gas-Blockheizkraftwerk erzeuge noch einmal zehn Megawatt, sagt Illgner. Bei einem Stromverbrauch von 30 Megawatt in Spitzenzeiten erzeugt Erkrath theoretisch fast 50 Prozent seines Stromes damit selbst.
Seit 1996 ist Christine Illgner bei den Stadtwerken unter anderem mit der Energieberatung der Erkrather beschäftigt. „Die ersten 50 Solaranlagen habe ich quasi mit auf die Welt gebracht“, sagt sie. Die Energieberatung habe sich bis heute sehr gewandelt. „Früher war Photovoltaik etwas für Idealisten.“ Der Boom habe 2009 mit dem Fallen der Preise für die Solarmodule und der Einspeisevergütung eingesetzt.
Idealismus brächten heutzutage diejenigen mit, die sich zusätzlich zur Photovoltaikanlage ein Blockheizkraftwerk im Haus installierten. Dabei wird neben der Wärme aus Öl und Gas auch gleich Strom mit Hilfe eines sogenannten Dachses oder Stirlingmotors gewonnen. Das sei aber nur in zwei Privathaushalten der Fall, „bei Großbetrieben und Hotels dient das zur Deckung des eigenen Strombedarfs“, sagt Illgner.
Wenn sie heute Energieberatung macht, gehe es im Wesentlichen um den Austausch von Heizkesseln und Fenstern. Die Dämmung sei erst der letzte Schritt. Auch zum Thema Verbrauch habe sich einiges gewandelt: Früher fraßen Kühlschränke und E-Herde den Strom, heute sind es die Netzgeräte der Unterhaltungselektronik.