Betreuung in Erkrath Ärger um Ausfallzeiten in städtischer Kita

Erkrath · Von regelmäßiger Betreuung könne schon länger keine Rede mehr sein, beklagen Eltern. Die CDU hat die Beschwerden gesammelt, die Stadt soll im Jugendhilfeausschuss Stellung beziehen.

Die Kita Falkenstraße ist eine von neun städtischen Kindertagesstätten in Erkrath.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Landauf, landab sind Eltern unzufrieden mit der Betreuungssituation in Kindertagesstätten. Vor allem mangelnde Verlässlichkeit bei den Betreuungszeiten wegen Personalmangels ist ein Problem. Erkrath ist da keine Ausnahme. So ist der CDU jetzt zu Ohren gekommen, dass es in der städtischen Kita Falkenstraße offenbar alles andere als rund läuft.

Wie Ratsmitglied Marc Hildebrand berichtet, erreichten die Fraktion in den vergangenen Wochen einige Anfragen und E-Mails von Eltern, die ihre Kinder in der Kita Falkenstraße betreuen lassen oder dies zumindest versuchen, denn dies sei dort derzeit so gut wie nicht möglich: Es vergehe keine Woche, ohne dass Kinder nicht betreut werden könnten und nach einem Notfallplan einfach zu Hause bleiben sollen, da für sie keine Betreuung möglich sei.

Gerade für berufstätige Eltern, die auf zuverlässige Betreuung angewiesen wären, sei dies eine schwierige Situation. „Allein in der 41. Kalenderwoche konnten einige Kinder nur zweimal die Einrichtung besuchen“, hat die CDU erfahren. Eltern haben ihr unter anderem Folgendes berichtet: „Da wir beide berufstätig sind, sind wir auf die regelmäßige Betreuung in der Kita angewiesen. In den letzten zwei Monaten häufen sich die Ausfälle in der Betreuung allerdings in einem Umfang, dass man von regelmäßiger Betreuung nicht mehr sprechen kann. Fast in jeder Woche können wir die Kinder an ein oder zwei Tagen aufgrund des angeordneten Notdienstes nicht zur Kita bringen. Bei der Vielzahl der Ausfalltage ist eine Betreuung der Kinder durch die Großeltern nicht mehr möglich.“

Nicht nur für die Eltern, auch für die Kinder sei die Situation schwierig. Es gebe keine Kontinuität, was besonders für frisch eingewöhnte Kinder schwierig sei. Aber auch die Größeren leiden, weil sie ihre Freunde nicht mehr zuverlässig in der Kita treffen können. „Unsere fast fünfjährige Tochter äußert immer wieder ihren Unmut, unter Tränen, wenn sie nicht in die Kita darf“, so ein Elternbericht.

Ein Vater, der ebenfalls nicht genannt werden möchte, erzählt auf Anfrage von sehr kurzfristigen Änderungen. Da gäbe es am Freitag die Nachricht, dass kommende Woche die U3-Kinder nicht kommen könnten, sodass Eltern schnelle Alternativen organisieren müssen und zum Beispiel Großeltern einbestellen – und am Sonntag komme von der Kita dann Entwarnung, dass nun doch ausreichend Personal da sei. Einige Eltern hätten sich bereits nach einer alternativen Einrichtung bei anderen Trägern umgesehen, da sie das ewige Hin und Her satt hätten.

Beide Seiten sind nicht
glücklich über die Situation

Die Situation scheint für alle Seiten gleichermaßen unbefriedigend zu sein: Ehemalige Mitarbeiter der Einrichtung, die mittlerweile bei der Stadt Düsseldorf tätig sind, haben der CDU offenbar „einige Dinge berichtet, die uns nicht erfreut haben; gerade was ihre Gründe für den Wechsel betrifft“. Details wurden nicht genannt. Auch dass der „Rat der Tageseinrichtung“, ein offizielles Gremium, an dem neben Elternvertretern und Kita-Leitung auch Vertreter des Stadtrats teilnehmen, auf 15 Uhr terminiert worden ist, sorgt für Unmut unter den Eltern.

Selbst auf den Hinweis hin, dass zu dieser Zeit noch viele arbeiten und dass es in der Vergangenheit üblich gewesen sei, die Sitzung auf den frühen Abend zu legen, sodass Berufstätige daran teilnehmen können, habe es keine Kooperationsbereitschaft gegeben, berichtet die CDU. Der Stadt als Trägerin der Kita hat sie nun eine Reihe von Fragen gestellt, die im Jugendhilfe-Ausschuss am 21. November geklärt werden sollen.

Etwa wie und wann die Personalausstattung der Kita verbessert wird, sodass wieder ein normaler Regelbetrieb stattfinden kann. Und ob es an der Kita Falkenstraße überhaupt grundsätzlich möglich sei, Kinder nach den Vorgaben des KiBIZ zu betreuen und wie es um die vorschulische Bildung bestellt ist.

Auch der aktuelle Betreuungsschlüssel – wie viele Fachkräfte für wie viele Kinder – soll von der Stadt dargelegt und die Frage beantwortet werden, ob eine befristete Erhöhung der Gruppengröße im Verhältnis zum Betreuer eine bessere Alternative als der Notdienst wäre.

Auf Anfrage teilte die Stadtverwaltung mit, sich im Vorfeld der Ausschusssitzung noch nicht zu den Kritikpunkten zu äußern. Es wären zunächst noch weitergehende interne Rücksprachen erforderlich, um fundiert zu antworten.

(hup)