Erkrath bekommt Glasfaser
Im Gewerbegebiet Unterfeldhaus werden Rohre auf 5000 Meter Länge verlegt. Sowohl Firmen als auch Privatleute profitieren.
Erkrath. Der Breitbandausbau in Unterfeldhaus schreitet voran. „Wir sind gut im Zeitplan“, sagte Stadtwerke-Chef Gregor Jeken gestern. Im September sollen die ersten Glasfaserkunden angeschlossen werden, bis dahin gibt es für die Tiefbaufirma Tombers noch eine Menge zu tun. Im ersten Bauabschnitt werden auf 5000 Metern Rohre verlegt — von der Umspannanlage am Ankerweg bis zum Gewerbegebiet. In die Leerrohre werden dann die Glasfaserkabel eingezogen. Wenn die Gewerbekunden versorgt sind, sollen als nächstes die Unterfeldhauser Haushalte angeschlossen werden. „Kurzfristig sind das die Gebiete von der Adalbert-Stifter-Straße über die Gerhart-Hauptmann-Straße bis zum Niermannsweg“, sagt Jeken.
Spätestens im letzten Jahresquartal wollen die Stadtwerke aktiv auf die Erkrather zugehen. Über eine sogenannte Grundstückseigentümer-Erklärung (GEE) können Eigentümer mit den Stadtwerken vereinbaren, ans Glasfasernetz angeschlossen zu werden. Eine vertragliche Verpflichtung gegenüber den Stadtwerken besteht damit noch nicht. „Wer die GEE kurzfristig erteilt, erhält den Anschluss bei uns kostenlos“, kündigt der Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Wilfried Schmidt an. „Später müssen wir dafür ja den Boden wieder aufreißen, das kostet dann natürlich.“
Wilfried Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke
Von der Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen wird auch abhängen, wie schnell letztlich der flächendeckende Ausbau erfolgt. Neben den Haushalten in Unterfeldhaus sollen in diesem Jahr auch Anschlüsse im Gewerbegebiet Brügger Mühle und in den Schulzentren erfolgen. „Im November werden wir dann unseren Plan für das ganze Stadtgebiet vorstellen,“ kündigt Jeken an. Der Masterplan soll detailliert aufschlüsseln, in welcher Reihenfolge die Erkrather Gebiete in den nächsten Jahren mit Glasfaserkabeln ausgestattet werden.
Rund 1,7 Millionen Euro investieren die Stadtwerke in die Ausbauten. Geplant ist, dass die ganze Stadt über das Umspannwerk am Ankerweg versorgt wird. Von diesem „Point of Presence“ aus werden Glasfasern bis in die Haushalte gelegt. „Der Anschluss an sich ist nicht aufwendig und eine einmalige Sache“, erklärt Daniel Tombers, der die Bauarbeiten mit seiner Firma vornimmt. Wenn die Faser einmal angeschlossen ist, kann das vermittelte Datenvolumen später jederzeit flexibel verändert werden. Bis zu 1000 Mbit pro Sekunde sind mit der Technik möglich. Zum Vergleich: Bisher läuft in vielen Gebäuden die Datenübertragung mit 50 Mbit pro Sekunde.
Leistungsfähiges Internet ist längst ein Standortfaktor geworden; einige Unternehmen hatten ihre Abwanderung aus der Stadt auch mit der Internetverbindung begründet. „Eine hervorragende Anbindung können wir jetzt bald gewährleisten“, so Thorsten Schmitz von der Wirtschaftsförderung. Ihm ist es auch ein Anliegen, dass die Bauarbeiten so unauffällig wie möglich über die Bühne gehen. „Pro Tag schaffen wir mit neun Kollegen etwa 20 Meter“, erklärt Tombers. „Damit können wir die Baustellen möglichst klein halten.“ Weitere Informationen:
lichtwelle-erkrath.de