Angebot in Erkrath Neue Lust am Selbermachen
Erkrath · In der Küche von Birgit Handke kann man viel für den Alltag ohne Plastikflaschen lernen.
Für den letzten Sonntag im August bietet Birgit Handke wieder eine Führung durch das Stindertal an. Die Pflanzenvielfalt auf diesem wildromantischen Fleckchen Erde sei unglaublich und immer wieder überraschend. Besonders jetzt, im Hochsommer, blühe es aus allen Ritzen und in allen Farben, schwärmt Handke, die dort häufig unterwegs ist – privat oder, wie Ende August wieder, als kundige Führerin für Bürger mit Interesse an Wald- und Wiesenkräutern.
Das Naturschutzgebiet Stinderbachtal liegt im westlichen Teil auf Erkrather Stadtgebiet, der östliche Teil gehört zu Mettmann. Gepflückt werden darf dort nichts, aber man kann Entdecktes anschauen und studieren, um „Grün von Grün“ unterscheiden zu lernen, wie Birgit Handke sagt. Die zertifizierte Wildkräuterpraktikerin, die auch Yoga unterrichtet, kennt sich aus in der Pflanzenwelt und weiß, welche Heilkräfte die jeweiligen Pflanzen haben und welche Mythen und Legenden sich ums Grünzeug ranken. Reichlich Stoff für einen Ausflug, der stets gut gebucht ist, vor allem von Frauen.
Das Interesse gehe dabei durch alle Altersgruppen, berichtet Birgit Handke. Zu ihren Besuchern zählen Ältere, die sich schon ganz gut auskennen oder von Mutter und Großmutter übernommenes Wissen wieder auffrischen oder auch weitergeben wollen. Ein paar Kräuter auf die noch leicht warme Herdplatte streuen und die Raumluft durch die Düfte reinigen (so hat es manche Großmutter noch gemacht) ist so ein Tipp. Jüngere Besucherinnen, die wieder näher an der Natur leben und wissen möchten, was es auf der grünen Wiese außer Löwenzahn und Gänseblümchen noch so alles gibt, stellen sich ebenfalls gerne zum Wildwiesen-Ausflug ein. Fortgesetzt werden kann dies dann mit ganz alltagspraktischen Übungen in Workshops.
Dafür ist die geräumige, gut ausgestattete Seminarküche von Birgit Handke im Gebäude Kreuzstraße 34 in Alt-Erkrath zu einem beliebten Treffpunkt geworden. Mal wird dort mit ätherischen Ölen in „Die Welt der Düfte“ eingeführt, mal mit Wildkräutern Außergewöhnliches gekocht oder gebacken, zum Jahresende auch Weihnachtliches („Iss Deinen Weihnachtsbaum“). Naturseifen werden gesiedet, Öle und Tinkturen oder Räuchermischungen hergestellt.
Teilnehmerinnen lernen auch, Haushaltsmittel herzustellen
Besonders faszinierend ist für viele Besucher das Herstellen von Pflanzenhydrolaten per Wasserdampf in der Kupfer-Destille. Man erfährt nebenbei auch, welche Unmengen an Rohmaterial es braucht, um ein wenig ätherisches Öl und Blütenwasser herzustellen.
Beides wird für Naturkosmetik und in der Naturapotheke verwendet. Birgit Handke bietet dazu jeweils eigene Workshops an und ermutigt und ertüchtig die Teilnehmer, Cremes, Salben und Seifen selbst herzustellen. „Es ist nicht so schwer, wie manche denken, es braucht aber ein bisschen Übung“, erzählt Handke. Der Vorteil ihrer Workshops: Alles nötige Zubehör ist vorhanden und gemeinsam und in geselliger Runde rührt es sich leichter und vergnüglicher.
„Viele Besucherinnen kennen sich schon ganz gut aus, kommen aber trotzdem immer wieder in die Workshops und greifen auf meine Ausrüstung zurück, um zum Beispiel mal wieder eine Creme herzustellen. Das ist völlig in Ordnung und freut mich, denn es ist immer eine nette Runde“, so Birgit Handke, bei der man auch Profanes, und zwar „Haushaltsmittel einfach selbst machen“ kann – aus den Grundzutaten Natron, Soda und Zitronensäure plus ätherischer Duftnote nach Wahl.