Hersteller von Sportartikeln Firma Hudora zieht nach Erkrath

Erkrath · Der Händler und Hersteller von Freizeitsportartikeln siedelt sich in Alt-Erkrath an.

Der Indoorspielplatz Hugodrom war bisher in Remscheid.

Foto: Jürgen Moll

(hr/s-g/hup) Die Firma Hudora verlässt den Standort Remscheid und siedelt sich in Erkrath an. Das bestätigte eine Assistentin des Managements am Dienstag auf Mediennachfrage.

Der auch für die Wirtschaftsförderung zuständige Remscheider Dezernent Peter Heinze berichtete, dass seine Mitarbeiter der Firma Unterstützung angeboten haben, um in Remscheid bleiben zu können. Auf dieses Angebot sei nicht reagiert worden. Auch über die IHK sei eine Kontaktaufnahme erfolglos versucht worden. Heinze bedauert die Entscheidung der Firma. Er hofft, dass möglichst viele der Mitarbeiter mit zum neuen Standort wechseln.

Auf der Internetseite der Firma ist bereits die neue, ab Januar 2024 gültige Adresse Alte Papierfabrik 28 in Alt-Erkrath hinterlegt. In welchem Umfang sich Hudora auf dem Pose-Marre-Gelände (sogenannte Neue Mitte, ehemalige Industriebrache, denkmalgeschützt, in privatem Besitz) in Erkrath niederlässt und ob es dort künftig auch einen Werksverkauf oder ein Outlet geben wird, ließ die Firma bis jetzt noch unbeantwortet.

Hudora war 1919 in Radevormwald von Hugo Dornseif gegründet worden. Die Firma stellte Schlittschuhe her und wurde international bekannt. Dazu trug maßgeblich die Produktion eines Schlittschuhs aus einem Stück bei, der erstmals 1926 auf den Markt kam. Mit diesen Produkten gelang der bergischen Firma das Vordringen in die Welt des Spitzensports. Nach diesem Erfolg nahm das Unternehmen auch die Produktion von Rollschuhen auf.

Zu den populären Sportlern, die mit Hudora-Schlittschuhen bei Wettbewerben antraten, gehörten unter anderem die Paarläufer Maxie Herber und Ernst Baier, später Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler. Weitere prominente Sportler, die Hudora-Produkte nutzten, waren Manfred Schnelldorfer, Gabriele Syfert, Rudi Cerne, Dagmar Lurz, Norbert Schramm und Katarina Witt.

Am Stammsitz in Radevormwald wurde die Fertigung bereits im Jahr 1984 eingestellt. Zu dieser Zeit begann die Firma mit dem kanadischen Schlittschuhhersteller „St. Lawrence Manufactering“ eine Kooperation. Zudem engagierte sich das Unternehmen zunehmend im asiatischen Raum.

1998 zog das Unternehmen nach Remscheid in das Gewerbegebiet Jägerwald. Von dort werden Freizeitsportartikel vertrieben. Verkaufsschlager Anfang des neuen Jahrtausends waren Inline-Skates. Beliebt bei Familien war der Freizeitpark Hugodrom, in dem Hudora-Produkte ausprobiert werden konnten. Er wurde im Frühjahr ebenso geschlossen wie das Outlet.

(hr/s-g/hup)