Passender Namenszusatz: Nun sind die Erkrather Bürger gefragt

Politiker wollen die Außenwirkung der Stadt verbessern. Der Namenszusatz auf den Schildern am Ortseingang soll künftig dabei helfen.

Erkrath. Die Erkrather werden entscheiden: Ob auf den Schildern der Ortseingänge unter dem Namen der Stadt „Fundort des Neanderthalers“, „Tor zum Neandertal“ oder etwas ganz anderes geschrieben wird, soll Thema einer Bürgerbefragung werden. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung hat beschlossen, das Dortmunder Büro „plan-lokal“ nach Ideen für eine Abstimmung zu fragen.

Es wäre gut, damit etwas Öffentlichkeitswirksames für die Stadt zu tun, sagte Manfred Liepach (BmU): „Das Image von Erkrath liegt bei Null.“ Das habe die Analyse des Stadtentwicklungskonzepts ergeben. „Das will ich nicht in der Zeitung lesen“, widersprach Sabine Schimke (SPD). Regina Wedding (CDU) und weitere Ausschussmitglieder stimmten ihr zu.

Einig waren sich alle, dass die Bürger zum Namenszusatz befragt werden sollen. „Vielleicht könnte man es so machen, wie bei der Wahl zum ,Sportler des Jahres’“, sagte Wedding. Dann würde der Rat eine Auswahl von Vorschlägen zur Abstimmung stellen. Sie schlug vor, als Anreiz unter den Teilnehmern kleine Preise zu verlosen. „Die Sportlerehrung hat eine vergleichsweise gute Beteiligung“, sagte Edeltraud van Venrooy (SPD).

Die neue Möglichkeit, nach Landesgesetz einen Zusatz zum Namen der Stadt zu setzen, hat die Verwaltung bereits ausführlich beschäftigt. Stadtarchivarin Erika Stubenhöfer legte eine zwei Seiten umfassende Stellungnahme vor: Sie empfiehlt, „Neandertal“ zu schreiben — ohne „h“. Das „Neanderthal Museum“ hatte sich ebenfalls zu der Frage geäußert.

Kaum ein Ausschussmitglied ließ die Gelegenheit ungenutzt, sich wahlweise für „Fundort“ oder „Tor“ auszusprechen. Aber mit dem Vorschlag der Verlosung war die Idee eines Wettbewerbs in die Diskussion gekommen. „Die Frage nach dem Namenszusatz sollte offen behandelt werden“, sagte Fabian Schmidt, der technische Beigeordnete der Stadt. Sonst lohne sich der Aufwand nicht, die Experten von „plan-lokal“ zu fragen.

Das Dortmunder Büro nannten mehrere Ausschussmitglieder, weil das Stadtentwicklungskonzept dort in Arbeit ist: „Die Frage passt als bewusst plakative Aktion gut in die Umsetzungsphase des Stadtentwicklungskonzepts“, sagte Bernhard Osterwind (BmU). Eine Abstimmung könnte eines der vorgesehenen „Impuls-Projekte“ sein. Thorsten Spelter (CDU) stimmte ihm zu: „Es geht nicht nur um Aufkleber auf den Ortseingangsschildern. Man sollte das in ein Image-Konzept einbinden.“

„Wir sollten keine Doktorarbeit daraus machen“, sagte Reinhard Knitsch und erklärte für die Grünen: „Wenn es nicht mit Kosten verbunden ist, sind wir dafür, dass ,plan-lokal’ das macht.“