Kein Ersatz fürs Bürgerhaus
Wenn die Einrichtung im Juni nächsten Jahres schließt, stehen viele Gruitener Vereine vor der Frage: Wohin sollen wir dann ausweichen?
Gruiten. Der Bürger- und Verkehrsverein (BVV) Gruiten kündigt seine Jahreshauptversammlung im März des kommenden Jahres mit dem Hinweis an, dass diese zum letzten Mal im Bürgerhaus Gruiten stattfinden wird.
Denn, wie berichtet, ist es beschlossene Sache, das Bürgerhaus zum 30. Juni 2012 zu schließen — unter dem Vorbehalt, dass es einen alternativen Versammlungsraum gibt.
„Die Vereine stellen zurzeit ihre Planungen für das kommende Jahr auf und sind daher an mich herangetreten, weil sie nicht wissen, ob sie davon ausgehen können, dass sie keine Veranstaltungsstätte haben oder wir den Pfarrsaal als Alternative anbieten können“, sagte am Dienstagabend Heiner Wolfsperger (SPD) am Ende der Ratssitzung im Bürgerhaus — und fragte Bürgermeister Knut vom Bovert nach dem aktuellen Stand der Dinge bei den Planungen für einen Bürgerhaus-Ersatz.
„Zurzeit sieht es nicht so aus, dass wir eine Alternative zum Bürgerhaus haben“, sagte Knut vom Bovert in der Sitzung. Am Mittwoch ergänzte er diese Aussage: „Wir müssen für den Pfarrsaal unter anderem eine Nutzungsänderung beantragen.“
Auch sei es nicht so einfach, die drei an dem Projekt beteiligten Einrichtungen — katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus, Verein Phoenix und die Stadt Haan — unter einen Hut zu bekommen.
„Wir brauchen auf allen Ebenen eine Rechtsgrundlage und Rechtssicherheit“, sagte er. „Es wird bestimmt bis in den Sommer dauern, bis wir alle aufgetretenen Probleme gelöst und alle Fragen zu diesem Thema beantwortet haben.“
Weil der Stadtrat keinen neuen Beschluss zum Bürgerhaus und dessen verlängerte Nutzungszeit verabschieden wollte und musste, wird das Gebäude an der Düsselberger Straße bis zum Ende des Jahres 2012 Vereinen, Verbänden und anderen offen stehen.
„Allerdings meldet das städtische Gebäudemanagement erhebliche Bedenken bei der weiteren Nutzung des Bürgerhauses an“, sagte Knut vom Bovert. Deshalb werden Ute Eden, die Leiterin des städtischen Fachamtes, und ihre Mitarbeiter, das Gebäude einer weiteren kritischen Begutachtung unterziehen, bevor sie es über den 30. Juni 2012 hinaus freigeben.
Vor allem die veraltete Elektrik bereite der Stadt Sorgen. Gibt das Gebäudemanagement grünes Licht — das wird aber nicht vor Ende Januar der Fall sein —, will die Stadt die das Bürgerhaus nutzenden Vereine anschreiben und sie über die Fristverlängerung informieren.