Pflanzen-Fans treffen sich in Haan

Zur Gartenlust kamen am Wochenende tausende Besucher — sogar aus anderen Bundesländern.

Pflanzen-Fans treffen sich in Haan
Foto: Olaf Staschik

Haan. Sabine Buchholz strahlt mit der Sonne um die Wette. In der linken Hand trägt sie eine Clematis mit kräftig violetten Blüten, in der rechten Hand eine Pflanze in rot. „Keine Ahnung wie sie heißt, aber ich finde sie einfach toll“, sagt die Haanerin und schwärmt: „Die Gartenlust ist eine wirklich tolle Veranstaltung, soviel Auswahl und unheimlich nette Menschen. Ich könnte ununterbrochen kaufen, aber ich habe leider absolut keinen Platz mehr auf dem Balkon.“

Uwe Elker, Ratsmitglied

Es ist „Gartenlust“ auf dem Karl-August-Jung-Platz. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung so etabliert, dass sogar Pflanzenfreunde aus anderen Bundesländern anreisen, um sich von den vielen Experten fachmännisch beraten zu lassen. Die Stimmung ist angenehm. Es gibt viele Besucher, aber kein Gedränge. Dezente Livemusik spielt im Hintergrund, und an den rund 70 Ständen wird gefachsimpelt über die beste natürliche Schädlingsbekämpfung. Oder es werden wahre Schnäppchen angepriesen: „Das ist ein zwei Meter hoher japanischer Ahon, 25 Jahre alt. Normalerweise kostet er 600 Euro. Sie können ihn kaufen für 200 Euro“, erklärt Pflanzenhändler Gerrit Pool aus dem holländischen Nieuw-Dondracht.

Gerade die niederländischen Blumenhändler sind auf dem Gartenmarkt beliebte Anbieter. „Das Besondere ist, dass sie sich oft auf eine bestimmte Gattung Pflanze spezialisiert haben und diese dann in unzähligen verschiedenen Farben und Formen anbieten. Das gibt es hier bei uns eigentlich nicht“, erklärt Barbara Zipper vom Infoteam „Gartenlust“. Das Ehepaar Elker aus Haan kann das durchaus bestätigen. „Wir kommen jedes Jahr wegen dem großen Hosta-Angebot eines holländischen Händlers und lassen uns auch sonst sehr gern hier inspirieren“, erzählt Elke Zerhusen-Elker. Uwe Elker, Ratsmitglied ebenso wie seine Ehefrau, grinst und ergänzt augenzwinkernd: „Du lässt dich inspirieren, ich buddel die Löcher und zahle das, was Du aussuchst.“

Anja Schumann ist spezialisiert auf Karibikpflanzen. Schon von weitem beeindrucken Bananenbäume und Stechpalmen. „Wir sind jedes Jahr hier und versuchen, unser Sortiment auch mal zu verändern. Diesmal haben wir das erste Mal die indianische Banane dabei. Sie bildet auch Früchte aus, die allerdings mit den klassischen Bananen nicht viel gemeinsam haben.“

Es riecht nach Rosen, Lavendel, nach Zitrusfrüchten und Wildkräutern. An den Essenständen mischt sich der Duft von Knoblauchgarnelen mit dem Aroma frischer Quarkbällchen. Die Besucher genießen und erfrischen sich an einem frisch gezapften Pils oder einem kühlen Wasser. Und wer Lust hatte, unternahm einen Ausflug: Private Garteninhaber beteiligten sich an der Veranstaltung und öffneten ihre Tore.