Kundgebung in Monheim Das ist für die Demo gegen die Peto geplant

Monheim · Am Samstag rufen Helmut Wilk und Christian Steinacker zu einem Protest gegen die Politik der Peto auf. Es handelt sich bereits um die zweite Kundgebung innerhalb von zwei Monaten. Welche Redner die Organisatoren bereits angekündigt haben und was anders ist als beim letzten Mal.

Zu der Kundgebung im Dezember kamen rund 200 Menschen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Als Helmut Wilk und Christian Steinacker Ende Dezember zu einem Protest gegen die „Verschwendungspolitik der Peto“ aufriefen, trafen sie damit einen Nerv: Rund 200 Bürger kamen zu der Kundgebung, obwohl sie an einem Mittwochnachmittag kurz vor Weihnachten stattfand. „Wir sind geflasht, mit so viel Resonanz hätten wir nicht gerechnet“, sagte Wilk – und stellte schon damals in Aussicht, dass der Protest 2025 fortgesetzt werden soll.

Mittlerweile steht der nächste Termin fest: Am Samstag, 15. Februar, soll ab 12.30 Uhr eine Demonstration gegen die Steuer- und Gebührenerhöhungen in Monheim stattfinden. Die Veranstaltung trägt den Titel „Abzocke stoppen – Zukunft sichern“ und beginnt auf dem Rathausvorplatz. „Monheim hat Besseres verdient als diese verantwortungslose Politik. Wir stehen auf, weil wir nicht mehr tatenlos zusehen wollen, wie die Stadt auf Kosten der Bürger in den Abgrund gesteuert wird“, lässt sich Steinacker in einer Mitteilung zitieren. Zu der Idee hinter dem Protest sagt Wilk: „Wir wollen keine Polemik machen, sondern die Bürger mit externen Rednern auf die Problematik hinweisen, auf die Monheim zusteuert.“ Es handle sich um eine überparteiliche Initiative, betont er. Der 15. Februar habe für sie eine symbolische Bedeutung: Denn genau an diesem Tag beginne die finanzielle Belastungswelle für die Bürger – die ersten erhöhten Grundsteuerabschläge würden fällig.

Anders als bei der Veranstaltung im Dezember sind diesmal nicht nur Reden, sondern auch ein Protestzug durch Monheim Mitte geplant. Bei der Polizei haben die Organisatoren rund 100 Menschen als geschätzte Teilnehmerzahl angegeben. „Es ist im Vorfeld aber kaum zu prognostizieren, wie viele wirklich kommen werden“, sagt Wilk. Zugleich hofft er, dass die Kundgebung am Samstag Anklang in der gesamten Breite der Gesellschaft finde. „Wir wollen auch Jüngere ansprechen“, sagt er. Bei der Kundgebung im Dezember war der Altersschnitt der Teilnehmer eher hoch gewesen.

Für die Veranstaltung am Samstag sind Werner Fliescher von Haus und Grund NRW und Jens Ammann vom Bund der Steuerzahler als Redner angekündigt. Diplom-Ökonom Ammann beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit der Politik in Monheim. Er ist der Meinung, dass sich die Stadt die teuren Projekte nicht mehr leisten kann. Der Grund: Die Stadt ist schon jetzt beispiellos hoch verschuldet. „Monheim hält seit 2024 die rote Laterne“, sagt er. Genau genommen sei dem Bund der Steuerzahler „keine Stadt in Deutschland bekannt, die eine so hohe Pro-Kopf-Verschuldung hat wie Monheim.“

Nehme man die Schulden der Tochtergesellschaften dazu und betrachte den integrierten Haushalt, werde die Stadt in wenigen Jahren einen Schuldenstand von 2,2 Milliarden Euro aufweisen. Das würde einer Pro-Kopf-Verschuldung von 50 000 Euro entsprechen – mehr als doppelt so viel wie heute. „Das ist ein Schuldenstand, der dem einer Großstadt gleichkommt. In dieser Liga spielt niemand“, sagt Ammann. Monheim müsse nun „zwingend umkehren und alle Register ziehen“. Das bedeutet aus seiner Sicht: „Projekte, die noch gestoppt werden können, sollten jetzt unverzüglich gestoppt werden. Projekte, die noch verschoben werden können, sollten unverzüglich verschoben werden.“

Bei der Kundgebung im Dezember sprachen vier Redner. Norbert Friedrich, Vorsitzender des Mieterbunds in Monheim, arbeitete sich damals unter anderem an der Erhöhung der Grundsteuer B ab. „Monheim als Hauptstadt der Kinder wird nächstes Jahr weder Seife noch Handtücher in den Schulen haben, aber eine Mack-Pyramide haben wir schon“, schimpfte Hubertus von Buddenbrock von Haus & Grund. Der Finanzexperte Helmut Fiebig warnte, die Verschuldung Monheims werde bis 2028 auf 1,8 Milliarden Euro steigen. Am Ende der Kundgebung im Dezember griff auch Sonja Wienecke zum Mikrofon. Sie ist die gemeinsame Kandidatin der Opposition für das Bürgermeisteramt.