Demokratische Grundregeln missachtet
Dass BA-Chef Udo Weinrich als (oberster) Verfechter der Wains-Interessen einen dicken Hals auf die SPD hat, mag angesichts der Vorgeschichte nachvollziehbar sein.
Auch noch, dass im Überschwang der Gefühle manch Abgeordneter der FDP und der Bürgeraktion im ersten Wahlgang vergaß, was der tiefere Sinn einer geheimen Abstimmung ist.
Doch mit seiner Aktion am Ende der zweiten Abstimmungsrunde missachtet Weinrich nicht nur wissentlich demokratische Grundregeln. Er hat auch seinem eigenen Anliegen - und vor allem den Wains - einen Bärendienst erwiesen.
Statt sich über die mit der CDU zustande gekommene Mehrheit zu freuen und einen Schlussstrich zu ziehen, steht das Thema nach der Sommerpause erneut auf der Tagesordnung. Und wer die Vorgeschichte kennt, weiß, wie schnell sich das Blatt wieder wenden kann.
stefan.schneider@westdeutsche-zeitung.de