Hilden: Abstimmung im Stadtrat endet mit Eklat

Bei der Diskussion um die Baseball-Anlage stand die Ratssitzung kurz vor dem Abbruch.

Hilden. Die Baseballer der Hilden Wains können wieder hoffen. Wenn alles gut geht, wird der Stadtrat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause entscheiden, dass sie das in Aussicht gestellte Gelände im Gewerbegebiet Giesenheide nun doch nutzen können.

Möglich macht dies ein erneuter Versuch von FDP und Bürgeraktion (BA), die am Mittwochabend im Stadtrat nicht nur einen entsprechenden Antrag einbrachten, sondern auch die Unterstützung der CDU bekamen. Damit wäre das Votum für die Wains mehrheitlich.

Doch ausgerechnet FDP und BA sorgten für einen Eklat und einen Fast-Abbruch der Sitzung. Nachdem CDU-Fraktionschef Peter Schnatenberg bekannt gegeben hatte, den Antrag (mit einer Ergänzung zur Finanzierung) zu unterstützen, beantragte die SPD geheime Abstimmung.

Sehr zum Verdruss der Antragsteller, die das als Affront auffassten - zumal sich alle an den 17. März erinnerten. Damals stand das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung. Mit einer hauchdünnen Mehrheit votierte der Haupt- und Finanzausschuss für die Baseballer. Bei der geheimen Abstimmung im Stadtrat wurde der Standort Giesenheide gekippt.

Um ihrem Ärger über die SPD Luft zu machen und zu zeigen, dass FDP und BA geschlossen hinter den Wains stehen, erwiesen sich die Antragsteller allerdings einen Bärendienst.

Statt einfach ihr Kreuzchen zu setzen und den Zettel anschließend in die Urne zu werfen, wedelten sie nach der Stimmabgabe einer nach dem anderen mit dem offenen Stück Papier und machten keinen Hehl daraus, dass sie mit "Ja" gestimmt hatten. Das jedoch hatte mit einer geheimen Wahl nichts mehr zu tun - woraufhin das Procedere von vorne losging.

Wer nun dachte, der zweite Urnengang würde reibungslos ablaufen, hatte die Rechnung ohne Udo Weinrich gemacht. Der BA-Fraktionschef ging als einer der Letzten in die Wahlkabine.

Kurz bevor er seinen Zettel in der Urne warf, murmelte er etwas von "...für die SPD" und hielt den offenen Zettel erneut in die Luft. Damit war auch dieser Wahlgang ungültig - und das Chaos perfekt.

CDU-Chef Peter Schnatenberg war derart sauer, dass er den Abbruch der Sitzung und eine Neuterminierung in der nächsten Woche forderte.

Nach einer Sitzungsunterbrechung, in der heftigst diskutiert wurde, einigten sich die Fraktionen aber schließlich darauf, dass lediglich der Punkt "Baseball-Anlage" vertagt wird - und zwar auf den nächsten Stadtrat nach der Sommerpause.