Monheim: Klage gegen das Center III

Einzelhandel: Die Baugenehmigung für den neuen Komplex wird von den Betreibern des Rathaus-Centers torpediert. Jetzt muss der Stadtrat eine Sonderschicht einlegen.

Monheim. "In etwa zwei Wochen werden wir an die Presse gehen. Mehr sage ich dazu derzeit nicht." Diese Aussage stammt von Heinz Fastabend. Der ist Projektentwickler bei Santowski & Partner. Das Unternehmen ist Investor für den geplanten dritten Center-Komplex in der Stadtmitte.

Wann ist endlich Baubeginn? Besagter Fastabend wird nicht müde, seine Aussage mit den "in etwa zwei Wochen" zu wiederholen. Er sagte es im April - und im Mai geschah gar nichts. Er sagte es vor drei Tagen auf WZ-Anfrage. Und während abzuwarten bleibt, ob sich nun tatsächlich etwas in Sachen Baubeginn tut, sickert etwas ganz anderes durch: Die Betreiber der beiden bestehenden Center-Komplexe klagen gegen die Baugenehmigung.

"Es könnte eine Klage in der Luft liegen", sagt Matthias Ulrich von der Düsseldorfer Ziag. Das Unternehmen verwaltet das CenterI von Café Busch bis zur Deutschen Bank. Mehr will Ulrich nicht sagen. Und seine Kollegin Monika Schnitzler von der Bream Real Estate, sie verwaltet das CenterII, schließt sich dem an.

Fakt ist: Laut WZ-Informationen haben die beiden Center-Betreiber definitiv gemeinsam Klage gegen die Baugenehmigung für den dritten Trakt eingereicht.

Das wiederum ruft den Stadtrat auf den Plan. Denn der muss sich nun am Mittwoch in einer nicht öffentlichen Sondersitzung damit beschäftigen.

Hintergrund ist eine Klausel im Kaufvertrag für das einst städtische Gelände, auf dem das Center III entstehen soll. Darin ist eine Frist bis zum 31. August gesetzt.

Bis dahin muss eine bestandskräftige Baugenehmigung vorliegen. Da nun dagegen geklagt wird, verzögert sich alles, die Frist steht aber im Vertrag. Deshalb wird der Stadtrat zusammengetrommelt. Der soll beschließen, die Klausel zu löschen.

Die Klage selbst hat keine "aufschiebende Wirkung", wie es Juristen ausdrücken. Im Klartext: Es kann gebaut werden - so Sontowski&Partner denn tatsächlich loslegen. Vielleicht gar in "etwa zwei Wochen".

Doch was treibt die Center-Betreiber zur Klage. Von den beiden Verwalter-Unternehmen ist nichts zu erfahren. Und Bürgermeister Daniel Zimmermann lässt sich lediglich zu einem "Kein Kommentar!" hinreißen - mit Verweis darauf, dass die Ratssitzung nicht öffentlich sei.

Allerdings sickert durch, dass unter anderem ein geplantes Parkdeck auf dem neuen Komplex in der Kritik steht, weil der Lärmpegel negative Auswirkungen auf das bestehende Center habe.

Außerdem seien bei der Planung die Abstände nicht korrekt eingehalten worden. "Das ist nur ein hilfloser Versuch, das Projekt noch zu verhindern", schätzt es ein Insider ein.