Feuerwerk für die Paniker und die Städtepartnerschaft

Das Orchester gibt beim Jubiläumsfest sein letztes Konzert.

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Monheim. Manchmal, sagt Emil Drösser, sei es doch ganz schön, wenn sich ein Kreis schließe. Als im Oktober 1990 die Städtepartnerschaft mit der nordsächsischen Stadt Delitzsch besiegelt wurde, spielte zur Feier des Tages unter anderem auch das von ihm geleitete Panikorchester. Das ist nun 25 Jahre her — und zum Jubiläum der kommunalen Freundschaft spielen die Herren mit den Bibis (Melone) ein letztes Mal auf großer Bühne. „Das ist schon ein komisches Gefühl“, findet auch der Ober-Paniker mit Blick auf die knapp 40-jährige Geschichte der Truppe.

Vor der Wehmut kommt jedoch das Feiern. Die Städtepartnerschaft mit Delitzsch kam kurz nach der Wende zustande. Eine zentrale Figur ist dabei der ehemalige Stadtdirektor Hans-Joachim Wegner, der gebürtig aus der sächsischen Kleinstadt kommt. „Es gab damals mehrere Städte in Ostdeutschland, mit denen eine Partnerschaft angedacht war“, erinnert sich Wegner. Die damalige Bürgermeisterin Ingeborg Friebe suchte nach einer geeigneten Kommune. „Einige konnten nicht und andere wollten nicht“, erinnert sich der Pensionär. „Also habe ich irgendwann Delitzsch vorgeschlagen.“

„Das waren sehr spannende und bewegte Zeiten“, erzählt Heinz Bieniek, der damals frisch gewählter Bürgermeister in Delitzsch war. „Wir waren im Grunde alle Quereinsteiger und hatten direkt nach dem Mauerfall eigentlich keine Ahnung von kommunaler Verwaltung.“ Aus Monheim habe es intensive Aufbauhilfe in fast allen Bereichen der Verwaltung gegeben. Sogar eine Kehrmaschine sei aus dem Rheinland nach Nordsachen geschafft worden. „Die war sogar bis vor knapp einem Jahr noch im Einsatz“, ergänzt der heutige Oberbürgermeister Manfred Wilde, der für die Feierlichkeiten mit einer Delegation nach Monheim gereist ist. Nächste Woche erfolgt der Gegenbesuch in Delitzsch.

Am Abend gehört die Bühne an der „Doll Eck“ den Panikern. Das letzte Konzert des schrägen Orchesters mit Wunderkerzen und Feuerwerk lässt dem ein oder anderen Aktiven ein Tränchen aus den Augen rinnen.