Hilden: Denison - Schadstoffe breiten sich aus

Grundwasser am ehemaligen Werks-Gelände ist mit Lösungsmitteln „mäßig belastet“.

<strong>Hilden. Die Belastung des Grundwassers durch Chlorkohlenwasserstoffe (LCKW) im Bereich des ehemaligen Denison-Werkes an der Stockshausstraße ist nicht tolerierbar. Die südlich des Geländes durchgeführten Messungen haben nach den Worten von Thomas Dinkelmann, Leiter der Unteren Bodenschutzbehörde des Kreises Mettmann, eine "mäßige Belastung" ergeben: 145 Mikrogramm je Liter wurden gemessen, 25 Mikrogramm wären im Grundwasser gerade noch zulässig. Für Trinkwasser gilt ein Grenzwert von zehn Mikrogramm. "Jetzt muss der Schadensherd auf dem Grundstück möglichst schnell beseitigt werden, um die Nachlieferung zu unterbinden", sagt Dinkelmann. Die Bodensanierung soll, so die Zusage des Denison-Nachfolgers "Parker Hannifin", parallel zum begonnenen Abriss der ehemaligen Produktionshallen geschehen. Danach wird es weitere Messungen geben - und in Absprache mit dem Gutachter über weitere Maßnahmen entschieden.

"Der Schaden ist in westlicher Richtung abgegrenzt"

Die Mitte Juli begonnenen Messungen haben darüber hinaus eine weitere Klarheit gebracht: "Der Schaden ist in westliche Richtung abgegrenzt." Für diesen Bereich kann Dinkelmann Entwarnung geben. Die als krebserregend geltende Substanz hat sich in südliche und südöstliche Richtung ausgebreitet. Wie weit, steht noch nicht fest. Das müsste durch zusätzliche Messstellen ermittelt werden. Erstaunlich ist für Dinkelmann dabei vor allem die Ausbreitung des bei Denison zur Entfettung von Metallen eingesetzten Lösungsmittels in südöstliche Richtung, denn das Grundwasser fließt eigentlich in südwestlicher Richtung. Die Ausbreitung in südöstliche Richtung könne laut Dinkelmann eigentlich nur zwei Gründe haben: Entweder fließt das Grundwasser im Bereich des Denison-Geländes leicht abweichend von der generellen Fließrichtung, oder es gibt eine zweite Schadensquelle. Auch diese Frage will Dinkelmann mit dem Gutachter besprechen, wenn dessen Untersuchungsergebnis in etwa zwei Wochen schriftlich vorliegt. "In vier bis fünf Wochen fällt dann die Entscheidung über das weitere Vorgehen." Gleichwohl hält der Leiter der Kreisbehörde weitere Bohrungen für ratsam, die bis zu 150 Meter von den bisherigen sieben Messstellen entfernt sein sollten. Damit sollte dann geklärt werden, wie weit die Belastung in südliche und südöstliche Richtung reicht. Viel weiter müsse nach Einschätzung Dinkelmanns voraussichtlich nicht mehr gemessen werden, da sich die Schadstoffkonzentration dann wahrscheinlich unter den Toleranzwert verdünnt habe. Deshalb fürchtet Dinkelmann auch keine Gefahr für die Trinkwasserversorgung, "dafür ist der Grundwasserstrom mit 30 Metern zu mächtig und jeder Kubikmeter Boden enthält etwa ein Viertel Wasser". LCKW-Messung

LCKW Leichtflüchtige Chlorkohlenwasserstoffe wurden bei Denison als Lösungsmittel zum Entfetten von Metallteilen eingesetzt. Sie gelten als Krebs erregend.

Messung Die Bohrungen für sieben Messstellen im Bereich Herderstraße südlich des ehemaligen Denison-Geländes haben am 24. Juli begonnen.

Ergebnisse Die Messungen ergaben eine Konzentration von 145 Mikrogramm je Liter Wasser.

Grenzwerte Trinkwasser darf höchstens zehn Mikrogramm pro Liter enthalten. Für Grundwasser gilt ein "Geringfügigkeitsschwellenwert" von 25 Mikrogramm je Liter Wasser.