Hilden: Sanieren oder neu bauen?

Fabriciushalle: Viele Gründe sprechen für einen Neubau im Schulzentrum am Holterhöfchen.

Hilden. 1,9 Millionen Euro sind viel Geld. So teuer wäre die Sanierung der Fabriciushalle an der Lindenstraße. Ist es sinnvoll, so viel Geld in ein 50 Jahre altes Gebäude zu stecken? Diese Frage stellte die CDU Anfang des Jahres und brachte einen Neubaus ins Spiel. Seither sucht die Verwaltung nach Alternativen. Welche Lösungen sind möglich?

Aus finanzieller Sicht wäre die Sanierung nur auf den ersten Blick die günstigere Lösung. Auch eine sanierte Halle hätte nämlich noch den Makel der unzureichenden Wärmedämmung. "Dadurch steigen die laufenden Kosten in einem Ausmaß, dass man das Geld auch in einen Neubau investieren kann", sagte dazu der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Karl Hubert, im April in einem WZ-Interview. Hinzu kommt, dass der Hallenzuschnitt für den Hauptnutzer, die Tus-Basketballer, ungeeignet ist.

Ein Neubau wäre etwa doppelt so teuer. Die Mehrkosten würden sich aber nach Auskunft von Ralf Scheib, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft, über die Lebensdauer der Halle (etwa 50Jahre) amortisieren. Diese Variante hat aber Nachteile: Für die Zeit von Abriss und Neubau müsste ein Ausweichquartier für die Nutzer gefunden werden. Gegen den Neubau an gleicher Stelle spricht auch, dass die Stadt durch die Vermarktung des Grundstücks etwa 1,3 Millionen Euro einnehmen könnte. Damit wären die Mehrkosten eines Neubaus in etwa gedeckt. Schließlich besteht im Hildener Süden kein schulischer Bedarf. Astrid-Lindgren- und Wilhelm-Busch-Grundschule sind mit den Hallen Weidenweg und zur Verlach versorgt, die Albert-Schweitzer-Hauptschule läuft bekanntlich aus.

Für einen Neubau kommen derzeit zwei Standorte in Betracht: am Breddert und im Schulzentrum am Holterhöfchen. Das Gelände der ehemaligen Asylbewerberunterkunft am Breddert ist aber zu abgelegen. Für die Sportler wäre eine lange Anfahrt vielleicht noch akzeptabel, "aber wir bauen eine neue Halle nicht nur für Vereine, wir müssen auch den schulischen Bedarf berücksichtigen", so Scheib. Den erfüllt dieser Standort nicht.

Die sinnvollste Lösung wäre die Anbindung an das Schulzentrum im Holterhöfchen. Wilhelm-Fabry-Realschule und Helmholtz-Gymnasium haben zwar die große Ellen-Wiederhold-Halle und zwei kleine Einfachhallen, könnten aber weitere Sportflächen gebrauchen. Auch eine Nutzung durch die Grundschule Walder Straße wäre dort möglich. Nachteil dieser Lösung wäre, dass entweder der Bolzplatz oder das Kleinspielfeld an der Grünstraße aufgegeben werden müssen.