Zirkus: Elefanten-Safari in Langenfeld

Die sanften Riesen sind die Stars im Programm von „Afrikas Big Circus“, der sein Zelt an der B8 aufgeschlagen hat.

Langenfeld. "Mama, guck mal, Elefanten", sagt der blonde Junge zu seiner Mutter, die das Auto gerade auf der B8 in Richtung Kölner Straße steuert. "Ja, ja, mein Kleiner", erwidert die Mutter beschwichtigend.

Doch dann tritt sie auf die Bremse, und ihr Sohn klettert auf den Beifahrersitz. Er lugt aus dem Schiebedach, um im Vorbeifahren noch besser die Dickhäuter sehen zu können, die auf dem Feld neben der Bundesstraße friedlich wie in der Savanne grasen: Safari in Langenfeld!

Die "Afrikanerinnen" Moya, Tonga und Gitana sollen mit der "Inderin" Ghandi eigentlich für ein Foto posieren, mit dem auf das erste Gastspiel von "Afrikas Big Circus" in Langenfeld aufmerksam gemacht werden soll. Doch das Warten auf die Fotografen ist den Elefanten-Damen zu langweilig geworden, sie suchen das Feld lieber nach frischem Grünfutter ab.

Dabei schreckt die gut drei Meter große und 20Jahre alte Moya auch nicht vor Nachbars Garten zurück. "Hey, komm! Lass das", pfeift sie Dresseur Hardy Weisheit zurück, als das Tier genüsslich mit dem Rüssel nach jungem Geäst in einer Baumkrone greift.

Die Vier sind die Stars unter den insgesamt 60 Tieren des Afrika-Zirkus’ und verputzen am Tag einiges: "150 Kilo Heu, 50 Kilo Obst und Gemüse, 30 Kilo Kraftfutter und das ein oder andere Brot als Belohnung", erklärt Weisheit. Den tierischen Durst löschen täglich 250 Liter Wasser.

Einige tausend Liter Wasser sind wöchentlich nötig, um den Damen ihr Schlammbad zu bereiten. "Das lieben sie", fügt der 41-Jährige hinzu. Und der Chef der Truppe liebt seine "Kinder". "Mit Ghandi, die mit ihren 40 Jahren der älteste Zirkus-Elefant Deutschlands ist und mittlerweile sieben Tonnen wiegt, bin ich aufgewachsen", sagt er.

Weil die Haltung dieser Tiere immens teuer ist, aber auch weil man Zirkus-Elefanten nicht mehr kaufen kann, wartet der "Afrika Big Circus" als einer der wenigen noch mit einer Dressur der sanften Riesen auf. "Für meine Elefantentruppe habe ich 1998 den silbernen Clown von Prinzessin Stephanie von Monaco beim Festival in Monte Carlo erhalten", sagt Weisheit.

Auch für die Qualität der Nummern der 18 Artisten verbürgt er sich. "Jeder von uns hat die Artistenschule, zum Beispiel in Ost-Berlin, besucht." In Ostdeutschland, genauer in Zella-Mehlis bei Suhl, liegen die Wurzeln des Unternehmens, das in siebter Generation ein Familienbetrieb ist. Weisheit: "Wir wollen die Leute davon überzeugen, dass es die Reise ins Traumland Zirkus noch gibt."

Kleine und große Fans der Manege dürfen gespannt sein auf die "Magie des Dschungels", eine Fantasy-Geschichte garniert mit Live-Musik, Akrobatik, Clownerie und den Tieren Afrikas.