Jugendparlament Monheim: Der ewige Kampf ums Kino
Filme in der Aula am Berliner Ring bleiben vorerst Wunschdenken. Das Projekt scheitert am Geld. Der Bürgermeister gibt den Schwarzen Peter weiter an die Politik.
Monheim. Sie sind jung und dynamisch, aber sie werden gebremst. Das Jugendparlament kämpft seit langem für ein Kino. Doch jetzt sind die Mitglieder endgültig frustriert. Das Projekt droht einmal mehr am Geld zu scheitern. Hintergrund: Die Stadtverwaltung hatte mitgeteilt, dass das Land ziemlich sicher 24 000 Euro zur Verfügung stellen würde. Das war im Juni 2007. Dann kam doch kein Geld aus Düsseldorf.
Was bleibt, ist Frust. Besonders bitter ist für die jungen Leute, dass das Konzept samt Veranstaltungsort - Aula am Berliner Ring - eigentlich steht. Bis ins Detail hatte die junge Truppe alles ausgearbeitet. Popcorn hätten sie selbst verkauft. "Wir haben da unheimlich viel Zeit investiert. Und dann das: Es ist kein Geld da. Das ist nur noch enttäuschend", bringt es Anna-Catherina Bircher stellvertretend für alle auf den Punkt.
Dabei kämpft die 18-Jährige bereits lange für das Kinoprojekt. Denn das Thema begleitet die Vorsitzende des Jugendparlaments bereits seit fast vier Jahren. Denn so lange ist die angehende Fachabiturientin bereits im Jugendparlament.
Geknickt sind auch ihre Kolleginnen Maria Scherer (17) von der Lise-Meitner-Realschule und Stefanie Isensee (17) vom Otto-Hahn-Gymnasium: "Wir haben irgendwann im Dschungel der Stadtverwaltung den Überblick verloren."
Günther Serafin, Jugendbeauftragter im Rathaus, ist auch nicht glücklich über die Situation, analysiert die Lage dennoch nüchtern: "Es ist eine Frage der Politik. Vorrangig steht nun mal die Haushaltskonsolidierung auf dem Plan."
Und genau diese Politik will nach WZ-Anfrage nun Bürgermeister Thomas Dünchheim ins Visier nehmen. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Für mich ist das Projekt noch keineswegs vom Tisch. Das muss ein Thema werden für den Haushalt 2009.
Und den verabschiedet nun einmal die Politik. Sind die Parteien mehrheitlich nicht bereit, etwa 30 000 Euro Starthilfe für ein solches Kino auszugeben, dann sollen die Politiker das dem Jugendparlament auch selbst sagen", fordert Dünchheim. Er ist nicht bereit, den Schwarzen Peter in Reihen der Verwaltung zu lassen.
Nun kann das Jugendparlament nur hoffen, dass besagte Politik sich für das Kino-Projekt begeistern lässt. Bis dahin konzentrieren sich die jungen Leute nun erst einmal auf eine Broschüre "Wir sagen Nein zu Gewalt und Mobbing". Ihren Elan haben sie nämlich trotzdem nicht verloren.