Kampf der Ritter in der Wasserburg

Am 27./28. Juni steigt das 4. Burgfest mit mittelalterlichem Markt im Innenhof von Haus Graven.

Mit seiner stattlichen Figur, dem weißen Rauschebart und der wallenden Mähne hätte Dieter Paulus (54) gut ins Mittelalter gepasst. Tatsächlich hat er aber, wie er sagt, „einen Beamtenjob bei der Telekom“. Weil ihn das Ritterleben dennoch fasziniert, lebt er es mit etwa 25 Gleichgesinnten in seiner Freizeit beim Düsseldorfer Verein „Leones Pugnae“ aus. Diese Truppe wird in Ritterkluft und Burgfrauen-Gewändern beim Fest mit mittelalterlichen Markt am 27. und 28. Juni in der Wiescheider Wasserburg der Hingucker sein. Insgesamt 43 Zelte und Stände sowie etliche Spiel- und Spaßaktionen kündigt Organisator Knut Schulz an.

Lothar Marienhagen und Burkhard Worm vom Förderverein Wasserburg Haus Graven rechnen an den beiden Tagen mit insgesamt etwa 5000 Besuchern. Das im vierten Jahr angebotene Spektakel habe sich etabliert und locke Liebhaber des mittelalterlichen Lebens auch aus vielen Nachbarstädten nach Langenfeld. „Wir wollen insbesondere auch Kinder und Jugendliche ansprechen“, sagt Worm. Deshalb sei der Eintritt für unter 16-Jährige frei.

Leones Pugnae schlagen erstmals ihr Zeltlager auf dem Burggelände auf. Zwi- schen den historischen Mauern werden die Männer, Frauen und auch Kinder nächtigen und tagsüber mittelalterliches Leben darstellen. Vor Publikum messen sich die Ritter mit ihren - aus Sicherheitsgründen abgestumpften - Schwertern. Sie lassen sich aber auch auf ei- nen Kampf mit Schaumstoffwaffen gegen Kinder ein, die eine gestohlene Kiste voller Süßigkeiten zurückerobern wollen. Bespaßt werden die jüngeren Besucher durch allerlei kreative Angebote: Sie können selber unter Aufsicht kleine (stumpfe) Messer oder Hufeisen schmieden, Beutel binden oder Armbänder herstellen.

Zwei Barden machen Musik, Gaukler ulken und jonglieren. „Erstmals wird beim Burgfest ein Falkner dabei sein“, kündigt Worm an. Franz Schnurbusch aus Düsseldorf bringe auch einen Uhu mit, den Kinder streicheln dürfen.

An mittelalterlichen Marktständen gibt es unter anderem Ritterausstattung, Schmuck, Fellwaren, Räucherstäbchen, Parfüme, Holzarbeiten, Likörzutaten oder Bienenwachs-Kerzen. Zur Stärkung gibt es frisches Brot, Wildschweinbratwurst und andere Speisen vom Grill, Met, Wein, Bier und Antialkoholisches.