Langenfeld: Kinder proben für den Auftritt in der Manege

Für 120 Kinder aus zehn Nationen heißt es im Freizeitpark „Eine Welt im Circuszelt“.

Langenfeld. "Wo warst du denn mit Peter?", fragt eine aufgeregte Frauenstimme. "Der musste mal pinkeln", antwortet Corinna (9) und trottet gemütlich weiter. Peter ist ein neunjähriger Walliser Ziegenbock und hat gerade eine anstrengende Probe hinter sich, Corinna ist eines von 120 Kindern, die am Wochenende nicht nur junge Langenfelder erfreuen wollen. Denn bereits zum 15. Mal heißt es jetzt im Freizeitpark "Eine Welt im Circuszelt".

Dafür steht eine Woche zur Verfügung, in der Kinder aus zehn Nationen unbeschwert miteinander proben, spielen, arbeiten und feststellen, "nur miteinander kann man erfolgreich sein". So lautet die Bilanz, die Robert Lang von der Initiative "Langenfeld gegen Rassismus" heute zufrieden zieht.

"Wir sind über Jahre gewachsen, das Projekt ist eine Institution", stellt er fest. Gemeinsam mit dem Verein "Soziale Brennpunkte", der Kinder von Migranten betreut, wurde das Zirkusprojekt ins Leben gerufen. An Bedeutung habe es nicht verloren, meint der engagierte Vater.

Wer in der Manege dabei sein wollte, der konnte sich bereits beim Internationalen Kinder- und Familienfest im Mai anmelden. Und so kann die Initiative jetzt wieder ein "Ausgebucht" melden. Beteiligt sind Kinder aus Langenfelder Schulen und Kinder von Asylbewerbern, zu denen vor allem Gerti Lassmann (Grüne) den Kontakt hält.

"Wenn man auf dem Hochseil steht, muss man sich aufeinander verlassen können", nennt Robert Lang ein Beispiel für eine wertvolle Erfahrung unter der Zirkuszeltkuppel. Als Bergsteiger kann er das gut nachvollziehen. Mit dem neuen Partner Zirkus Proscho und dessen 17-köpfiger Mannschaft kommen auch neue Ideen ins Programm.

So trainieren die angehenden Artisten begeistert waghalsige Nummern am Trapez. Bei der Weinglasbalance geht es in den Proben nicht immer ohne Scherben ab. "Wir müssen das Glas auf der Stirn eine Treppe hinauf tragen", sagt Bilal (10). Beliebt sind bei den Kindern die Tiere. Mit Pony und Ziegen, aber auch mit Tauben werden Dressuren einstudiert. Dane (8) macht das schon ganz professionell. Sie führt die Ponys an, immer im Galopp und ein Lächeln auf ihren Lippen.

Viele Eltern schätzen die pädagogischen und sozialen Aspekte am Zirkusprojekt. Deshalb wird es längst von einem Elternteam begleitet. Aber ohne Sponsoren wie Sparkasse und Stadt Langenfeld gehe es nicht.