Langenfeld: Land verlangt Fördergeld zurück

Landesreitschule: Weil beim Umbau Aufträge falsch ausgeschrieben wurden, muss der Pferdesportverband bis zu 787 000 Euro zahlen.

Langenfeld. Drei Millionen Euro hat der Pferdesportverband Rheinland (PSVR) von der Landwirtschaftskammer NRW für den Umbau der Landesreit- und Fahrschule 2001 erhalten. Doch bei der Vergabe der Arbeitsaufträge ist den Verantwortlichen beim PSVR ein Fehler unterlaufen, der ihnen jetzt teuer zu stehen kommt. Bis zu 787 000 Euro soll zurückgezahlt werden.

Grund: Der Verband hat die Aufträge nicht wie vorgeschrieben europaweit ausgeschrieben, außerdem soll gegen das Verbot verstoßen worden sein, mit einem Anbieter nachverhandelt zuhaben, erklärt Bernhard Rüb, Pressesprecher der Landwirtschaftskammer.

"Das waren keine bösen Absichten", gibt der PSVR-Geschäftsführer Ilja Wassenhoven zu. "Wir waren damals im Zeitdruck, da haben wir Fehler gemacht." Anfang des Jahres 2001 sei ihm die Förderung zugesagt worden, mit der Auflage, sie bis zum Ende des Jahres benutzt zu haben. Man habe damals beantragt, das Geld ins nächste Jahr zu übertragen, aber das sei abgelehnt worden. So kam es "zu dem formalen Fehler beim Bau", sagt Wassenhoven.

Die Sanktion: Bis zu 25 Prozent der Subvention kann das Land aufgrund eines Erlasses des Finanzministeriums zurückverlangen. Das sind in diesem Fall 787 000 Euro plus Zinsen. "Das können wir im Moment aber nicht zahlen", sagt Ilja Wassenhoven.

Der Verband könnte mit einem blauen Auge davon kommen: Die Landwirtschaftskammer habe Wassenhoven signalisiert, dass niemanden daran gelegen sei, den Pferdesportverband in die Pleite zu treiben. "Die Reitschule läuft zurzeit sehr gut. Das Internat und die Kurse werden gut angenommen. Dafür haben wir eine Menge investiert. Wir müssen noch Kredite zurückzahlen", sagt Wassenhoven.

Aus diesem Grund sitzen derzeit die Anwälte an einem Tisch und verhandeln. "Es soll eine Regelung geben, die besagt, dass der Betrag im Härtefall bis auf zehn Prozent verringert wird. Das prüfen wir gerade", sagt Wassenhoven. Ansonsten könne der PSVR nur anbieten, das Geld in Raten über mehrere Jahre zurückzuzahlen.

Eine endgültige Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen.