Langenfeld: Partnerschaft für weniger Unfälle

Prävention: Die Stadt will mit der Polizei und Bürgern ein Konzept für mehr Sicherheit auf den Straßen erarbeiten.

Langenfeld. In keiner Stadt des Kreises Mettmann werden bei Verkehrsunfällen so viele Menschen verletzt wie in Langenfeld. Diese erschreckende Analyse (siehe Kasten) nahm die Polizei Ende November vergangenen Jahres zum Anlass, um vor Schulbeginn an der Bettine-von-Arnim-Schule genauer hinzusehen. Die Gesamtschule galt als ein Gefahrenpunkt. Das Gros ihrer 1200 Schüler rollt in einem engen Zeitfenster an und ab: mit Bussen, auf Fahrrädern, oder mit den Eltern, die sich mit ihren Autos der zum Unterricht hastenden Menge zum Teil noch in den Weg stellen.

Bußgelder und mündliche Verwarnungen zeigten Wirkung. "Schulleiterin Anne Ackers-Weiß hat mir gerade versichert, dass sich die Situation seit der Kontrolle verbessert hat", sagt Wolfgang Honskamp, Leiter des Referats Umwelt, Verkehr und Tiefbau der Stadt. Positiv wirke sich auch aus, dass 2007 die Bushaltestelle "Am Schlangenberg" entzerrt wurde, fügt Kollege Heinz-Josef Frank hinzu. Für die Busse in Richtung Norden und Süden gibt es dort separate Bussteige.

Mit dem Angebotsstreifen, der für 13000Euro nach den Sommerferien 2007 auf der Jahnstraße markiert wurde, hat die Stadt den Unfallschwerpunkt am DRK-Haus/Zum Stadion auf dem Schulweg zum und vom Gymnasium entschärft. Auf dem Teil der Berghausener Straße in Richrath, der nur von Radfahrerern in beiden Richtungen befahren werden darf, sollen ab dem Frühjahr Markierungen für mehr Sicherheit sorgen. "Die Pläne für die Umgestaltung der Solinger Straße werden wir bis Mai vorstellen", so der Referatsleiter.

Die gemeinsam mit dem ADFC und der Lokalen Agenda durchgeführten Fahrradturniere für Kinder und Jugendliche, der Beleuchtungscheck in der dunklen Jahreszeit sowie spezielle Informationsveranstaltungen für die Verkehrssicherheit von Senioren ergänzen das, was die Stadt an Prävention leisten kann.

Unrühmlicher Spitzenplatz Bis Ende Oktober 2007 lag die von der Polizei ermittelte Verletztenhäufigkeitszahl, für die die Anzahl der bei Unfällen verletzten Personen auf 100000Einwohner hochgerechnet werden, in Langenfeld bei 450. Damit nahm die Stadt einen unrühmlichen Spitzenplatz ein: Der Durchschnittswert für NRW lag seinerzeit bei 399, jener für die Städte des Kreises Mettmann bei 309.

Zahlen für 2007 Bis zum Jahresende soll sich der Wert für Langenfeld zu einem positiveren Bild gewendet haben. Genaue Zahlen will die Kreispolizeibehörde aber erst im Februar vorstellen.

Zahlen für 2006 In Langenfeld wurden 2006 insgesamt 1806 Unfälle aufgenommen, 190 mehr als im Jahr zuvor. Unfälle mit Radfahrern nahmen von 97 auf 118 zu. Die Zahl der Schwerverletzten sank von 46 auf 42, die der Leichtverletzten von 220 auf 204.