Langenfeld: Viel Temperament und noch mehr Beifall

Die Tanzgruppe „Cantarmaggio“ entführt das Publikum in die Vergangenheit.

Langenfeld. Die Bühne seitlich der Stadthalle ist der italienischen Tanzgruppe "Cantarmaggio" zu klein. "Können wir auch davor tanzen?", fragt Elisa, eine der hübschen Tänzerinnen, in gutem Deutsch. Sie hat die Sprache vor zwei Jahren als Praktikantin in der Stadtbücherei gelernt und ist schon zum dritten Mal mit der Gruppe aus Montale, einem kleinen Städtchen in der Toskana, nahe Florenz, in Langenfeld.

"Wir kommen gern hierher", sagt sie und stellt gleich darauf die vier Paare vor. "Wir wollen alte Tänze aus ganz Europa wiederentdecken - aus Italien, Frankreich, Spanien, aber auch aus Slowenien", erklärt sie den Zuschauern, die gleich darauf eine tänzerische Reise in die Vergangenheit erleben. Die Gruppe versprüht Lebensfreude und Temperament, erhält viel Beifall.

"Das ist wirklich toll, was die Italiener bieten. Sie treten so nett und natürlich auf", urteilen Doris und Peter Cordt, ein Langenfelder Ehepaar. Es hat sich am frühen Mittag aufgemacht, um zumindest Teile des Programms zu erleben, das an beiden Tagen des Festes geboten wird.

Die Partnerstädte Langenfelds sind daran wesentlich beteiligt. Der Köthener Karnevalsverein mit Showballett, Cheerleadern und einem Gesangsduo, das auch das Zwiegespräch in der Bütt beherrscht, beweisen, dass es auch in Sachsen-Anhalt karnevalistische Tradition gibt. "Ich finde es toll, dass sich die Jugend dafür hergibt", freut sich die 84-jährige Adele Glöckner, die aus Staßfurt stammt und das nahe gelegene Köthen sehr gut kennt.

In langen, wunderschönen weißen Hochzeitskleidern die jungen Damen, in schmucken Uniformen die Herren - so tritt eine von mehreren Tanzgruppen aus der polnischen Partnerstadt Gostynin auf, begleitet von einem Musikerquartett. Das 22-köpfige Ensemble Wisla (zu deutsch Weichsel) feiert ein Wiedersehen. Es ist schon zum 50-jährigen Stadtjubiläum 1998, als die Partnerschaft mit der polnischen Stadt besiegelt wurde, hier aufgetreten.

Natürlich dürfen auch die Senliser nicht fehlen. Ein Violinorchester mit 16 Spielern ist am Samstagmorgen eingetroffen und stellt sich den immer mehr gewordenen Zuhörern vor. Viele von ihnen bleiben noch, als die gastgebende Stadt mit dem Orchester "Power of Melodie" der Musikschule und dem Kammerchor an der Reihe ist. "Das ganze Programm ist sehr schön. Da haben sich alle etwas einfallen lassen", lobt Renate Metz, die im Musikantenviertel lebt.