Langenfeld: Wahlmarathon - Vorbereitung läuft jetzt auf Hochtouren

Die Benachrichtigungen für den 30. August sind versendet. Dem verstärkten Wahlamt liegen gut 1800 Briefwahlanträge vor.

Langenfeld. Bei der Kommunalwahl am 30. August gilt es, gleich auf vier Wahlzetteln Kreuzchen zu machen: Je eines für die Wahl des Bürgermeisters und des Landrats, die beiden anderen für den Stadtrat und den Kreistag. Da die Bundestagswahl (27. September) nur vier Wochen später läuft, herrscht im städtischen Wahlamt jetzt Hochbetrieb, wie Leiter Harald Kutscher versichert. Das normalerweise dreiköpfige Team ist durch sechs Auszubildende der Verwaltung verstärkt worden.

Keine Probleme hat es gegeben, die für beide Wahlen insgesamt 1100 notwendigen Wahlhelfer zu finden. Kutscher: "Wir haben sogar noch 100 Bewerber in Reserve. Das hängt wohl damit zusammen, dass wir mit 60 Euro den Wahleinsatz besser honorieren als andere Städte."

Seit Anfang der Woche werden rund 48 000 Benachrichtigungen durch einen amtlichen Zustelldienst den Wählern ins Haus gebracht. "In den ersten drei Tagen haben wir rund 1800 Briefwahlanträge erhalten, davon allein 400 über das Internet, das sich auch hier immer mehr durchsetzt", sagt Kutscher. Seiner Erfahrung nach beträgt die Quote der Briefwähler etwa 20Prozent. Längst nicht allgemein bekannt ist die Tatsache, dass bei den Kommunalwahlen schon ab 16 Jahren gewählt werden kann, im Gegensatz zur Bundestagswahl, wo erst die 18-Jährigen ihr Kreuzchen machen dürfen. "Wir erhalten viele Anfragen, die sich um diesen Unterschied drehen", meint der Amtsleiter.

Beide bevorstehenden Wahlen wurden auf zehn Schulen als Wahllokale komprimiert. Allein an der Fröbelstraße gibt es acht Stimmbezirke, die Reusrather geben, in sechs Bezirke eingeteilt, in der Grundschule Gieslenberger Straße ihre Stimme ab.

Seit Jahren wird der Stimmzettel in eine gelbe Tonne statt in eine der sonst üblichen Wahlurnen eingeworfen. "Damit haben wir viel Geld gespart. Eine Wahlurne kostet 120 Euro, eine gelbe Tonne 19 Euro, Schlitz und Verschluss sind Eigenarbeit", sagt Harald Kutscher. 67 solcher gelber Tonnen gibt es in Langenfeld. 44 davon werden entsprechend der Zahl der Stimmbezirke in den Wahllokalen aufbewahrt und werden von den Schulen auch schon mal zweckentfremdet.

Allein die Sachkosten pro Wahl, zum Beispiel für die Aufwandsentschädigung der Helfer, liegen bei rund 53 000 Euro, von denen die Stadt bei der Kommunalwahl die Hälfte aufbringen muss. Bei der Bundestagswahl kann mit höchstens 60 Prozent Erstattung gerechnet werden, da die Wahlhelfer mit mehr als den gesetzlichen 16Euro entlohnt werden. Bei der Kommunalwahl 2004 betrug die Beteiligung knapp 60 Prozent, bei der Bundestagswahl im Jahr darauf 82 Prozent. "Die Wahlbeteiligung ist in 25 Jahren permanent zurückgegangen", sagt Kutscher.