Langenfeld 213 Kinder haben für den Sommer noch keine Kita-Platzzusage
Langenfeld · Der Referatsleiter für Kindertageseinrichtungen stellte im Jugendhilfeausschuss den Kindergartenbedarfsplan vor. Anteil an 45-Stunden-Kontingenten geht leicht zurück. 500 neu angemeldete Kinder haben eine Platzzusage.
Die Wintermonate mit ihrer hohen Infektionsrate haben dazu geführt, dass die Kindertageseinrichtungen in Langenfeld immer wieder Personalengpässe nach § 47 SGB VIII melden mussten, worauf Gruppen geschlossen wurden: im November waren das 16, im Dezember 15 und im Januar 10. Eine Einrichtung musste sogar vollständig für zwei Tage schließen, weil Corona & Co einen Totalausfall des Personals ausgelöst hatten.
Im Jugendhilfeausschuss stellte Oliver Völlings, Referatsleiter Kindertageseinrichtungen, die Kindergartenbedarfsplanung für das kommende Jahr 2024/25 vor. Auf dieser Grundlage beantragt die Stadt beim Landesjugendamt die Landeszuschüsse für die insgesamt 28 Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet. Der Träger der Kita „Zwergenvilla“ ist mittlerweile als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt worden. Die städtische Kita Möncherderweg wird um eine sogenannte „Bauwagengruppe“ mit 15 Plätzen für Kinder über drei Jahren ergänzt. „Hier muss noch der Kanal gelegt und der Bauwagen eingerichtet werden“, so Völlings.
Zum 1. Januar 2023 startete die städtische Kita im Geranienweg mit einer 7. Gruppe für unter Dreijährige (10), dafür hat die Stadt auf dem Nachbargrundstück eine Immobilie angemietet, in der eine Großtagespflege untergebracht war.
Zum neuen Kitajahr stehen 484 Plätze in Kindertagesstätten für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung und 1779 Plätze für Kinder ab drei bis zur Einschulung zur Verfügung. 264 Plätze halten die 24 Großtagespflegestellen und 34 Tagesmütter- und väter bereit. „Jetzt, um die Jahreswende, konnten wir 500 Zusagen für Kinder machen, die zum 1. August in den Kindergarten kommen“, so Völlings. Die Kehrseite: 80 Ü-3-Kinder und 133 U-3-Kinder kommen in diesem Sommer nicht zum Zuge, insgesamt also 213. Viele dieser Kinder könnten oft unterjährig mit einem Platz versorgt werden, so Völlings.
Christian Wozny (BGL) wollte wissen, wie es zu dem „dramatisch hohen Anteil“ des maximalen Stundenkontingents (45 Stunden) komme: Er liegt bei den U-3-Kindern bei 50 Prozent, bei den älteren bei 53 Prozent. „Für 45 Stunden gibt es die höchsten Kindpauschalen, das ermöglicht den Kitas eine höhere Flexibilität in Organisation und Struktur“, so Völlings. Deshalb würden einige Träger nur 45-Stunden-Plätze ausgeben, um ihre Finanzierung sicherzustellen. Es lasse sich aber in allen Stadtteilen feststellen, dass der Anteil an 45-Stunden-Plätzen gerade bei den U-3-Kindern nach Corona abgenommen habe, in Berghausen ist dieser Trend besonders augenfällig (U 3: von 61 auf 49 Prozent, Ü 3: von 68 auf 55 Prozent).
„Für eine Vollzeitbetreuung brauche ich natürlich mehr Personal. Wenn man nur kleine Stunden-Kontingente à 25 Stunden ausgibt, kann man dagegen mehr Plätze anbieten“, so Völlings.