„Meilenstein“ bekommt seinen letzten Schliff

Das Kunstwerk von Hartmut Hegener soll nächste Woche eingeweiht werden.

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Langenfeld. Der Künstler steht in roter Latzhose auf der Leiter. Die Hose ein bisschen staubig, den Presslufthammer in der Hand. Seit Mittwoch steht er auf dem neuen Kreisverkehr an der B8, dort, wo es von der Düsseldorfer auf die Theodor-Heuss-Straße geht: Hartmut Hegeners „Meilenstein“. Jetzt geht es an den Feinschliff. Nächsten Freitag soll er offiziell präsentiert werden. Aber vorher müsse er hier und da noch an den Fugen arbeiten, sagt der Künstler. Während er das sagt, fahren immer wieder Autos vorbei. Ihr Rauschen geht unter im Hämmern des Presslufthammers, der klingt wie ein lauter Zahnarztbohrer.

Im Frühjahr bekam der Langenfelder Steinbildhauer den Zuschlag. Fünf Vorschläge waren damals eingereicht worden, am Ende hatte sich Hegener gegen die Mitbewerber Juna Ryang und Franz Leinfelder durchgesetzt. Im April habe er dann angefangen, in seiner Werkstatt in Solingen daran zu arbeiten. Bei Kaffee und Klassikradio setzte er einzelne Steinbrocken zu einem Gesamtwerk zusammen und bearbeitete sie unzählige Stunden lang — bis die Stele jetzt bereit war für den Schwertransport zum Kreisel, wo sie mit einem Kran aufgestellt wurde.

Das imposante Gebilde ist knapp fünf Meter hoch, mehr als drei Tonnen schwer. Der Stein ist an manchen Stellen so glatt, dass man ihn anfassen möchte. „Anröchter Naturstein, kommt aus dem Sauerland“, sagt der Künstler. Der Naturstein wurde ordentlich von Hegener bearbeitet. Auf der Nord- und Südseite der Stele steht in liegenden Großbuchstaben der Schriftzug Langenfeld. Wer von Düsseldorf kommt, liest den Namen wie eine Begrüßung. Wer Langenfeld verlässt, liest ihn zum Abschied von oben nach unten. An den anderen Seiten stehen Entfernungsangaben zu den Partnerstädten Senlis (Frankreich), Gostynin (Polen), Montale (Italien) und Ennis (Irland), außerdem Berlin, Düsseldorf und Köln sowie die mit Langenfeld freundschaftlich verbundenen Städte Kiriat Bialik (Israel), Köthen und Lorch.

Und warum heißt die Steinstele jetzt eigentlich Meilenstein? Das habe mit der der Geschichte dieser Straße zu tun, die schon immer eine wichtige Verbindungsstraße war. Unter den Römern hieß sie Via Publica, später wurde sie zur Köln-Arnheimer Chaussee. Aber auf einer Römerstraße gab es eben auch Meilensteine.