Monheim: Die Sehnsucht nach der Ampel
Geschwister-Scholl-/Hegelstrasse: Nach dem Abbau der provisorischen Anlage gibt es wieder Unfälle. Das Thema kehrt zurück in die Politik.
<strong>Baumberg. Unfallschwerpunkt Geschwister-Scholl-Straße/Hegelstraße. Inzwischen ist das die unendliche Geschichte. Begonnen hatte alles damit, dass vor einigen Jahren die dortige Ampelanlage kaputt ging. Zu reparieren war sie nicht mehr. Geschätzte Kosten für eine Neuanschaffung: 100000 Euro. In Zeiten absolut leerer Stadtkassen musste eine andere Lösung her. Und damit nahm der Ärger seinen Lauf. Denn Anwohner haben sich seit dem immer wieder darüber beschwert, dass die Kreuzung sich zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt hätte. Kürzlich herrschte für einige Wochen Ruhe. Doch der Grund dafür liegt auf der Hand: Im Rahmen der Großbaustelle Berghausener Straße/Baumberger Chaussee wurde eine Umleitung geschaffen. Und die bescherte der umstrittenen Kreuzung zumindest vorübergehend wieder eine provisorische Ampel - organisiert vom Landesbetrieb. Kaum ist die Anlage weg, passieren Unfälle.
"Das muss endlich aufhören. Jetzt muss auch der Letzte begreifen, dass hier eine Ampel hin muss", fordert einmal mehr beispielsweise Anwohner Harald Genz. Ihm sitzt heute noch der Schreck im Nacken. Denn im Sommer 2005 wurde sein damals achtjähriger Sohn Patrick auf dem Zebrastreifen angefahren. Doch nicht nur Fußgänger, sondern auch Radfahrer gerieten wiederholt in Gefahr.
Doch wenn am 5.März die nächste Sitzung des Planungsausschusses ist, dann könnten die Zeichen für eine neue Ampel trotz immer noch knapper Kassen auf grün stehen. Die SPD hat bereits einen entsprechenden Antrag gestellt. Sie bezieht sich in der Begründung vor allem auf die "Sicherheit für kurze Zeit" während des Provisoriums der Umleitung.
Geänderte Radwegmarkierung Nach dem Ausfall der Ampel im Kreuzungsbereich Geschwister-Scholl-Straße/Hegelstraße wurde der Zweirichtung-Radweg geändert, eine Trasse mit Markierung auf die Straße gelegt. Das sorgte für derart große Proteste, dass die Aktion rückgängig gemacht wurde.
Kettenlösung Um vor allem Radfahrer nicht direkt über die Kreuzung fahren zu lassen, wurde aus Sicherheitsgründen eine Kettenabsperrung (siehe Foto) eingeführt. Sie ist bis heute umstritten.