Monheim: Drachenobjekte, Schmuck und politische Botschaften
Die MonArt setzte zum 14. Mal Werke Monheimer Künstler in Szene – mit großer Besucherresonanz.
Monheim. Das Licht im Sojus 7 ist gedämpft. Einzelne Lichtstrahler setzen punktiert Kunstwerke in Szene. Zum 14. Mal ist die Ausstellung MonArt in den Räumen des Jugendclubs zu sehen. "Es ist toll, dass den örtlichen Künstlern eine Plattform geboten wird, um ihre Sachen zu zeigen - das gibt es nicht so oft", findet die 39-jährige Heike Sander, die mit ihrem Mann und ihrem Sohn bereits zum dritten Mal zu Besuch ist.
"Wir versuchen es jedes Mal, hierhin zu kommen, leider schaffen wir es nicht immer", erklärt sie lachend. Besonders gut gefalle ihr die Kombination mit der Musik. Denn auch die Musikschule ist an der Ausstellung beteiligt. Mehrere Schüler zeigen ihr Können, singen, spielen Gitarre oder Keyboard. "Es passt einfach gut zusammen", meint auch Hilde Weyler, Organisatorin und Künstlerin. Die 67-Jährige ist von der Resonanz begeistert. "In den ersten Jahren von MonArt waren es immer dieselben Künstler, die ihre Werke präsentierten, mittlerweile wechseln die Aussteller öfter", erläutert sie das Konzept.
Dabei kann man neben Malerei und Fotografie auch Keramik, Drachenobjekte, Skulpturen, Schmuck und Materialbilder bewundern. An einer Wand hängen zwei große Spiralbilder, dazwischen eine rostige Eisenplatte, die ein Schmetterlingsmuster zeigt. "Ich bin das erste Mal hier", erzählt Susanne Tepe (43). Die Künstlerin, die überwiegend Materialbilder anfertigt, ist von der Atmosphäre begeistert. "Für mich steht es gar nicht im Vordergrund, meine Objekte zu verkaufen. Ich möchte sie einfach einmal zeigen", schwärmt sie.
Dieser Aspekt steht auch für Olivia Schnepp im Vordergrund. Die 30-Jährige arbeitet als Ergotherapeutin und findet in der Kunst einen Ausgleich für ihre Arbeit. "Mein Lieblingswerk ist dieses", meint sie und zeigt auf sechs kleine Leinwände, auf denen Politiker zu sehen sind. Eine pinke Linie, die durch alle sechs Köpfe gezogen ist, bildet die Umrisse von Georgien. "Ich habe versucht, den Georgienkonflikt zu verstehen. Damit habe ich mich ziemlich schwer getan. Die Frage, wer gut oder böse ist, möchte ich damit weitergeben", erläutert sie ihre Motivation.
Dazu hat sie unter jeden Politiker zwei Kästchen gezeichnet, über denen die Worte "gut" und "böse" stehen. Durch die Kunst könne sie gut mit den politischen Tatsachen umgehen und akzeptieren, dass sie nicht alles verstehen müsse. Für sie sei es ebenfalls wichtig, die Reaktionen der Besucher zu sehen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Dass auch die Besucher an einem Gespräch interessiert sind, sieht man schnell. Immer wieder lassen sich die Gäste einzelne Kunstwerke erklären, die Künstler sind dazu gerne bereit. Es herrscht eine lockere und entspannte Atmosphäre und ein passendes Objekt ist wohl für jeden Geschmack zu finden. An einer Seite sind schwarze Holzsäulen aufgestellt, darauf liegen ordentlich drapierte Schmuckstücke. In der Mitte des Raumes kann der Besucher Tongefäße und Figuren aus Lehm bewundern. Im zweiten Raum sind bunt beklebte Möbelstücke zu sehen.
"Ich bin sehr zufrieden mit der ganzen Ausstellung und hoffe, auch im nächsten Jahr auf solch eine gute Resonanz zu stoßen", freut sich Organisatorin Hilde Weyler.