Monheim: Hochseilgarten - Keine Angst in luftiger Höhe
Beim Abenteuersommer auf dem Spielplatz ist der Planet Erde das Thema – das heißt viel Spaß, aber auch Arbeit für die Kinder.
Hilden. Vorsichtig bewegen sich die Mädchen vorwärts. Jeden Schritt wägen Celia und Lara ab. Obwohl, passieren kann ja eigentlich nichts. Schließlich sind die beiden fest verankert, sechs bis sieben Meter hoch oben in den Baumwipfeln.
Unten warten schon die nächsten Wagemutigen. Sophia ist nebenan bereits den Stamm hinauf geklettert. "So hoch war ich im letzten Jahr noch nicht", sagt die Neunjährige stolz, als sie wieder den Boden unter den Füßen hat. "Anstrengend war es auch", findet sie, "aber Angst hatte ich nie."
Der Abenteuerspielplatz macht seinem Namen in dieser Woche wieder alle Ehre. "Unsere Erde - Das blaue Wunder" ist das Sommerprogramm diesmal überschrieben.
"Die Kinder werden zu kleinen Erdschützern ausgebildet", erklärt Carsten Emig vom Leitungsteam. Das Spielplatzareal stellt dabei die Insel "Kleine Erde" dar. "Sie ist noch völlig naturbelassen. Es gibt zum Beispiel auch keine Elektrizität", sagt Emig.
Dafür sind dann die rund 100 Teilnehmer gefordert. Bei den "Erfindern", einer von insgesamt fünf Gruppen, sind sogar schon Solarkocher gebaut worden.
Gerade werkeln die kleinen Düsentriebs an einem Windrad. Löcher im Boden des "Schlaraffenlandes, wo es Essen für den Nachwuchs gibt, ersetzen den Kühlschrank. Getränke haben die Kinder selbst hergestellt.
Überall wuseln die sie herum, Arbeitsgeräusche sind über den gesamten Platz zu hören. "Ich baue gerade den Balkon", sagt Leon (12) und hämmert munter weiter. Und Jan, der am Dienstag (29.7.) seinen achten Geburtstag feierte, ist ein bisschen geschafft. "Wir haben schon den ganzen Boden der Hütte erneuert."
Am Mittwoch soll auch der Lehmofen in Betrieb gehen. "Da werden wir dann zum Beispiel Brot backen", sagt Mitorganisatorin Susanne Westerhoff. Bis dahin ist aber noch Arbeit angesagt. In großen Bottichen wird mit den nackten Füßen gestampft.
"Der Lehm muss flüssiger werden", erklärt Philipp (12), der mit seinem Bruder Lucas (9) die zumindest nicht ganz appetitlich anzuschauende Aufgabe erledigt. Die beiden nehmen es locker. "Am Anfang war der Lehm etwas kalt, aber jetzt macht das Spaß."
Im Programm standen auch Exkursionen, etwa zu einem benachbarten Park mit einem großen Teich. "Da wurde zum Beispiel das Wasser untersucht", so einer der Forscher.
Und beim Buddeln auf dem Spielplatz gibt es sowieso immer etwas zu entdecken, Reste ehemaliger Wasserleitungen zum Beispiel. "Guck mal, guck mal, Carsten. Wir haben ein Maschinengewehr gefunden", sind vor allem ein paar Jungs aufgeregt.
Der Leiter lächelt schnell wieder. Die alte "Waffe" gleicht eher ein paar rostigen Metallstangen, doch die Freude über den vermeintlichen "Superfund" will er Entdeckern dann doch nicht ganz nehmen...