K714-Parkhaus in Monheim Polizei gelingt Schlag gegen Tuning-Szene
Monheim · Die Kreispolizeibehörde Mettmann hat erfahren, dass es in Monheim ein Tuner-Treffen geben solle, und richtete Kontrollstellen im Umfeld ein. Die Polizei stellte an diesem Abend etliche Vergehen fest und zog vier Fahrzeuge ein.
(fbu) Der Kreispolizeibehörde Mettmann ist ein erfolgreicher Schlag gegen die Tuning-Szene gelungen. Am Samstag, 30. November, nahmen Beamte einen Sondereinsatz anlässlich mehrerer Tunertreffen vor. Hierbei kontrollierten sie mit Unterstützungskräften aus umliegenden Polizeibehörden zahlreiche Fahrzeuge. Das teilte die Polizei Anfang der Woche mit. „Es kommt immer mal wieder zu solchen Tuning-Treffen. Wir versuchen, mit unseren Kontrollmaßnahmen Präsenz zu zeigen, um zu signalisieren: Wir sind da, wir kontrollieren, wir möchten für die Sicherheit sorgen“, sagte Polizeisprecherin Isabelle Rust auf Nachfrage der Redaktion: „Und wir ziehen auch zu stark frisierte Fahrzeuge aus dem Verkehr. Wir hatten bei diesem Einsatz vier Sicherstellungen von Fahrzeugen. Die wurden auch von einem Sachverständigen genau untersucht.“
Nachdem der Polizei bekannt geworden war, dass am Samstagabend am neuen K714-Parkhaus an der Rheinparkallee in Monheim das Treffen einer szenebekannten Tuner-Gruppierung stattfinden solle, richteten die Einsatzkräfte um etwa 17 Uhr im Umfeld des Treffpunkts mehrere Kontrollstellen ein. Gemeinsam mit Unterstützungskräften aus den Polizeibehörden aus Wuppertal und Düsseldorf kontrollierten sie daraufhin zahlreiche Pkw. Im weiteren Verlauf des Einsatzes erschienen auch Fahrzeuge mit niederländischen Kennzeichen, die ebenfalls überprüft wurden. Etwa 150 szenetypische Fahrzeuge stellten die Einsatzkräfte im Umfeld fest. 70 Fahrzeuge unterzogen sie einer Kontrolle.
Etwa 500 szenetypische Fahrzeuge registrierte die Polizei
Nachdem die Einsatzkräfte Präsenz gezeigt und die Verstöße konsequent geahndet hatten, verlagerte sich die Ansammlung sowie der Zufluss der Fahrzeuge nach Düsseldorf. Die Beamten der Kreispolizei Mettmann sowie des Polizeipräsidiums Düsseldorf registrierten hier etwa 500 szenetypische Fahrzeuge. Da die Tunergruppe mit ihren Autos mehrere Bus-Parkplätze blockierte und eine dort befindliche Durchfahrt versperrte, lösten die Polizeikräfte die Ansammlung auf. Der Treffpunkt verlagerte sich anschließend nach Neuss, wo die Kreispolizeibehörde des Rhein-Kreis Neuss die Kontrollmaßnahmen fortsetzte.
In der Vergangenheit war die Königsallee in Düsseldorf oft ein Tuner-Hotspot. Dort hat die Polizei aber die Kontrollen immens verstärkt. Ob die Szene deswegen nun die Örtlichkeiten wechselt, ist nicht bekannt.
Die Einsatzkräfte der Kreispolizeibehörde Mettmann beendeten ihren Sondereinsatz gegen 20.30 Uhr, weil sich die Fahrzeug-Enthusiasten in die Zuständigkeitsbereiche anderer Behörden begeben hatten.
Folgende Maßnahmen ergriffen die Polizeibehörden an diesem Abend: zehn Ordnungswidrigkeitenverfahren, davon vier Fahrzeug-Sicherstellungen, fünf Strafanzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, eine angeordnete Blutprobenentnahme aufgrund des Verdachts des Fahrens unter Drogeneinfluss, sechs Verwarngelder, sechs Kontrollberichte, 112 Geschwindigkeitsmessungen der beteiligten Kreispolizeibehörden (der unrühmliche „Spitzenreiter“ fuhr mit 103 km/h bei erlaubten 50 km/h). Zudem unternahm die Autobahnpolizei 400 Geschwindigkeitsmessungen (der „Spitzenreiter“ hatte eine Geschwindigkeit von 141 km/h bei erlaubten 60 km/h).
Die Kreispolizeibehörde Mettmann zog ein positives Fazit: Alle Fahrer, die an den Kontrollstellen mit ihren Fahrzeugen überprüft wurden, verhielten sich friedlich und kooperativ. Dennoch mahnt die Polizei: Getunte Autos können, insbesondere im Rahmen von Autorennen, folgenschwere Verkehrsunfälle mit hohem Sach- oder Personenschaden verursachen. Wer keine Rücksicht auf die Umwelt, die Bevölkerung, die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer und die Beachtung von Verkehrsvorschriften nehme, werde von der Polizei konsequent bestraft.