2010: Haaner Unternehmer sind verhalten optimistisch
160 Führungskräfte Haaner Firmen waren der Einladung der städtischen Wirtschaftsförderung gefolgt.
Haan. Verhalten optimistisch blicken die Haaner Unternehmen ins kommende Jahr. So wertete zumindestens Bürgermeister Knut vom Bovert das Ergebnis einer spontanen Abstimmung beim 17. Unternehmertreff am Mittwochabend in der Kundenhalle der Stadt-Sparkasse. "Wer glaubt, dass 2010 besser wird als 2009?" hatte er seine Gäste - etwa 160 Frauen und Männer in leitenden Positionen Haaner Firmen - gefragt, gut ein Drittel hob zögernd die Hand.
Verhalten optimistisch blickt auch der Bürgermeister selbst in die Zukunft. "Ich hoffe, dass 2010 besser wird und wir nicht allzu viele unserer geplanten Projekte schieben müssen", sagte er. Denn dass nicht alle Vorhaben, die die Stadt gerne verwirklichen würde, auch umgesetzt werden können, machte das Stadtoberhaupt unmissverständlich klar. Angesichts der Tatsache, dass die Stadt mit 14,4 Millionen Euro Steuerausfällen (Gewerbe- und Einkommenssteuer) rechnet, müssten einige Projekte auf den Prüfstand gestellt werden. "Das werden schmerzhafte Entscheidungen."
Davon ausklammern möchte vom Bovert den Neubau der Grundschule Dieker Straße und die Sanierung beziehungsweise den Teilneubau der Feuerwache. Die Vorhaben mit einem Volumen von insgesamt rund 13 Millionen Euro seien nicht mehr zu stoppen.
"Das würde erhebliche Schäden anrichten", sagte vom Bovert und verwies auch auf die Vorlaufkosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro, die die Stadt bereits aufgebracht hat. "Deshalb sollten diese beiden Projekte Vorrang haben", sagte er.
Gleichzeitig gab er auch zu: "So verdammt dreckig geht es uns nicht. Aber wir müssen dort ran, wo wir zu viel ausgeben." Denn nach wie vor gebe die Stadt zu viel Geld aus. Als Beispiel für Kosten, die der Stadt entstehen, ohne dass sie darauf Einfluss nehmen kann, nannte vom Bovert das Anwachsen des Stadtrats von 38 auf 44 Plätze.
Weil die CDU mehr Wahlbezirke direkt holte, als ihr nach Wahlergebnis zugestanden hätte, erhielten die anderen Parteien sogenannte Überhangmandate. "Allein dadurch entstehen der Stadt für die laufende Legislaturperiode Kosten im sechsstelligen Bereich", sagte vom Bovert.
Angesichts dieser Ausgaben müsse man darüber nachdenken, ob sämtliche Ausschüsse und auch die Zahl die Mitglieder (der Stadtrat hat am Dienstag beschlossen, in einigen Ausschüssen die Zahl der Mitglieder zu erhöhen) notwendig seien. "Aus meiner Sicht wurde da nicht allzu viel Bereitschaft gezeigt, zur Kostenreduzierung beizutragen", sagte vom Bovert.
Und was steht vor der Vollendung? Vom Bovert verwies auf die Sanierung der Sportanlage Hochdahler Straße, die Ende November eingeweiht werden soll, die Kreisprojekte Neubau Brücke Dieker Straße und Neubau K20n, das Verkehrsgutachten für die Stadt und die grüne Welle für die B228.
Er sprach auch die strategische Aufstellung der Haaner Stadtwerke an. Denn 2013 läuft der Konzessionsvertrag mit dem RWE über das Haaner Stromnetz aus, und die Stadtwerke könnten das Stromnetz übernehmen.